Mein erstes Jahr am Zentralalpenweg

Der Jahreswechsel lädt zu Rückblicken ein und so blicke auch ich auf mein erstes Jahr am Zentralalpenweg zurück.

Beginnen wir mit der Statistik:

  • absolvierte Etappen: 12,5 an 11 Wandertagen
  • gegangene Stunden: 67:17
  • Anstieg: 9.902 hm
  • Abstieg: 9.062 hm
  • Distanz: 303 km
  • Startpunkt: Hainburg an der Donau
  • Endpunkt: Knittelfeld Bahnhof (mit einer kleinen Lücke bei der Teichalm)
  • Wetter: eigentlich immer OK, mit einer Ausnahme eben bei der Teichalm

Nun zur Frage, wie ist es mir gegangen:

Ja, eigentlich sehr gut. Nach schmerzhaften Start hatte ich keine einzige Blase oder ein sonstiges körperliches Problem mehr, ich habe meine Pläne eigentlich immer umsetzen können und kam nie in eine missliche Lage. Gut, im den bisherigen Weg dominierenden Flachland kommt man eher nicht in Bergnot, aber auch dieses hat so seine Tücken und ich habe mich in den alpineren Etappen in Wirklichkeit weit wohler gefühlt.

Was habe ich gelernt:

Gute Frage, eigentlich nix ;). Nein im Ernst – ich habe auf diesen 300km fast ausschließlich Neuland betreten und dementsprechend viel von Österreich kennengelernt – und das ist ja auch eines meiner Hauptziele. Und dann habe ich gelernt, dass ein Gipfel nur ein (wenn auch schöner) Wegpunkt auf einer Strecke ist und eine Wanderung auch ohne Gipfel sehr schön sein kann. Und ich habe gelernt, dass das Weitwandern eine wunderschöne Beschäftigung ist, der ich tagelang nachgehen kann, ohne dass mir fad wird.

Was plane ich für 2019:

Weitergehen, ich möchte ganz klar weitergehen. Mein Ziel für 2019 ist der Lückenschluss im Frühling (1,5 Tage) und dann Anfang/Mitte Juni die langen Tage für die Weiterwanderung. Ziel ist es, es bis Obertauern zu schaffen, dass wäre dann praktisch der Abschluss der Osthälfte des Wegs (weil vom Tappenkarsee geht kein Bus zurück).

Ich habe aber schon jetzt größten Respekt vor der Monsteretappe von der Edelrautehütte auf die Planneralm. Da werd ich wohl trainieren müssen, um die vielen neuen Sommerkilo von 2018 wieder loszuwerden, den die will ich da nicht unbedingt mitnehmen ;(.

Was es sonst noch zu sagen gibt:

Meine Hoffnung ist es, dass meine Zeitplanung statt dem Wochenendwandern mehr Wochenwandern erlaubt. Gerade Richtung Westen werden die Anfahrts- und Zustiegswege immer länger und da zahlen sich 2-3 Tagestouren nicht mehr aus.

Die häufigste Frage, die mir gestellt wurde war: „ist dir da alleine nicht fad?“. Die Antwort lautet nein. Obwohl ich auch gerne in Gruppen unterwegs bin, stört es mich überhaupt nicht alleine zu gehen. Ich kann dann gehen wie ich will und mir alles so einteilen, wie es für mich perfekt ist. Ich sauge dann die Natur in mich auf und genieße die Ruhe. Nur am Abend ist es ein wenig fad, wenn sonst auch nix auf der Hütte los ist. Trotzdem möchte ich auf den nächsten Etappen nach Möglichkeit mit Partner gehen, alleine schon der Sicherheit wegen.