Tag 7: Wetterkoglerhaus – Alpl

Heute absolviere ich in Begleitung meines Sohns die erste Höhenwanderung am 02er.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Die Route soll mich bis Mixnitz führen und leider habe ich nur 3 Tage Zeit (MO – MI). Nachdem das dann für 3 Tage recht sportlich ist und ich Null Ahnung habe, wie wanderfähig mein Sohn – der mich diesmal zu meiner großen Freude begleitet – mit seinen fast 16 Jahren ist, habe ich die fehlende Strecke vom Hallerhaus rauf noch am Vorabend zurückgelegt.

Los geht es also am Sonntag um kurz nach 15 Uhr beim Parkplatz beim Sessellift. Den Weg zum Hallerhaus kenn ich schon und bin nach knapp 40 min auch oben und hol mir den Startstempel. Gleich geht es weiter, denn am Ziel treff ich mich mit dem Rest der Familie (zumindest dem Teil, der nicht am Pfadfinderlager ist).

So erreiche ich um kurz vor halb 6 mein Nachtquartier am Wetterkoglerhaus und erledige somit die ersten 6,9km und 469hm auf meiner Etappe.

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Kurz nach dem Hallerhaus treffe ich auf eine weitere Hütte.
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Mein heutiges Ziel – der Hochwechsel. Links die Kirche, rechts die Hütte und in der Mitte die mobile Radarstation des Bundesheers.
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Ein wunderbarer Rundblick Richtung Norden.
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Ein erster Hinweis, dass der II. WK auch im Wechselgebirge seine Opfer gefordert hat. Ein Denkmal am Gipfel des Niederwechsels.

Die Nacht ist ruhig, bis auf eine Familie, die in den Zimmern übernachtet, sind wir alleine und haben das Lager somit auch für uns. Die Polster riechen noch frisch – ich glaub, da haben heuer noch nicht viele geschlafen – ein optimaler Start – Gute N8!

Das Frühstück gibt es leider erst um 8, ich hätte es ob der langen Tour lieber früher gehabt – aber was soll’s, so starten wir um 8:32 unsere Wanderung (und dann um 08:38 auch den Track).

Leicht und sehr aussichtsreich bergab geht es östlich vorbei an Umschussriegel und Schöberlriegel und um 09:26 erreichen wir die Kranichberger Schwaig (eigentlich wäre das eine gute Alternative zum Frühstücken gewesen, hätte ich gewusst, dass das eine bewirtschaftete Alm ist). Geht man vor der Hütte links und nicht erst danach bleibt man auch ganz richtig am Weg und nicht am Begleitfeldweg – jedenfalls erreichen wir um 10:18 nach 1 3/4 h den Feistritzsattel. der sich aber recht unspektakulär präsentiert.

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So weit oben war ich am 02er bisher noch nie. Die Almen nennt man in dieser Gegend wohl Schwaig, in Hintergrund das Wetterkoglerhaus.
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Los geht’s – die heutige Etappe lässt sich von hier schon ehrfürchtig bewundern. In der Mitte das Stuhleck und nach links weg die Höhenwanderung Richtung Alpl.
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Ein recht originelle Fußgängerbrücke.
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Am Feistritzer Sattel gibt es nichts zu sehen, das Marterl hier ist die einzige Sehenswürdigkeit.
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Noch sind wir entlang der Grenze unterwegs – doch in wenigen Minuten biegt diese nach Norden weg und wir dringen von nun an tief in die Steiermark ein, die uns lange beheimaten wird.

So wandern wir kurz entlang der Straße Richtung NÖ, biegen gleich links in einen Weg ein, der uns entlang der NÖ/STMK Grenze wieder raus aus dem Wald auf den Harterkogel führt. Nach kurzer Trinkpause beim rustikalen Gipfelkreuz stellen wir fest – das Stuhleck ist schon deutlich näher gekommen und man sieht auch sehr gut den Weiterweg über die Pretul.

Nach der Stärkung geht es wieder los und wir fragen uns — warum geht es nach dem Gipfel noch bergauf? Die Antwort ist rasch gefunden – der Gipfel ist nicht beim Gipfelkreuz, sondern 400 m weiter. Vor uns sehen wir den Großen und gleich dahinter kleinen Pfaff – aber die umgehen wir ebenfalls. Die Umgehung ist aber kein leichtes Bergab, sondern wir halten etwas überrascht die Höhe bzw. geht es sogar bergauf. Kurz vor dem Pfaffensattel geht es dann aber steil bergab und wir erreichen um 11:54 Uhr nach gut 3 1/4 h den Sattel mit dem gemütlich verfallendem ehemaligen Gasthaus.

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Das recht schlicht gehaltene Kreuz am falschen Gipfel des Harterkogels – im Hintergrund ist das Stuhleck schon deutlich näher gerückt.
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Endlich am Pfaffensattel – die Familie Koglbauer hat jetzt wohl eine andere Erwerbsquelle.

Nun geht es anfangs recht steil bergauf Richtung Stuhleck – müden Wanderern empfehle ich hier die längere aber sicher weit flachere Mautstraße. Rasch lichtet sich der Wald und wir kommen schlussendlich nach 50 min Aufstiegszeit um 12:44 am Alois-Günther-Haus an. Der starke Wind von der Früh hat zwar deutlich nachgelassen, doch so wirklich einladend ist das Wetter noch immer nicht – so sind wir auch nur eine sehr kleine Gruppe von Wanderern auf der Hütte.

Gestärkt mit einer warmen Suppe geht es um 13:40 weiter nach Alpl. Das Wetter ist jetzt recht angenehm und so genießen wir die wunderbare Aussicht auf dem Höhenrücken der Fischbacher Alpen. An einer Baustelle vorbei (das Moor soll hier geschützt werden) geht es rauf auf die Pretul. Die Windräder machen einen ordentlichen Lärm – der Wind frischt auch schon wieder ordentlich auf – und so machen wir nur ein schnelles Foto auf der Peter Bergner Warte und steigen gleich zum windgeschützten Rosegger Schutzhaus ab, welches wir um 14:57 erreichen.

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Die Fernsicht ist heute wirklich gut. Hier ein Rundblick Richtung Norden – ganz links im Bild das Alois-Günther-Haus, das so wie das Wetterkoglerhaus über eine Mautstraße mit dem Auto erreichbar ist.

 

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Am Gipfel des Stuhlecks mit Blick nach Westen.
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Kurz vor dem Grazer Stuhleck wird ein Weg gebaut, um die Moorlandschaft zu schützen.
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Das ich diese Warnschilder so bald wiederseh, hätte ich im Burgenland nicht geglaubt.
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Die Peter-Bergner-Warte lass ich aus, viel zu windig.

Montag ist Ruhetag, also gleich weiter zum nächsten Windpark am Steinriegel und runter zum Hauereck, es ist inzwischen 16:19 und wir freuen uns schon, wenn wir in Alpl eintreffen. Doch das dauert noch ein wenig und einen wirklich steilen Abstieg unmittelbar vor dem Ziel, bis wir nach 9 Stunden um 17:40 endlich unser Quartier erreichen.

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Rückblick vom Steinriegel (Windpark der Wien Energie) auf unsere heutige Etappe – wirklich beeindruckend, was wir heute per pedes schon geschafft haben.
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Auch der Steinriegel ist mit einem Gipfelkreuz geziert.
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Endlich sind wir da – gleich neben der wirklich gut erhaltenen Waldschule (hat leider schon geschossen) ist unser Quartier.

Statistik Tag 7 (inkl. Anstieg vom Hallerhaus am Vorabend):

  • Wegstrecke: 38,8 km
  • Zeit 10:39 (aktiv 9:01)
  • Höhenmeter: 1.431 auf/1.785 ab
  • Nächtung: Wetterkoglerhaus 85 Euro HP für 2, Gästehaus zur Waldschule in Alpl DZ 69 Euro + 8 Euro/Person Frühstück

Tag 6: Krumbach – Hallerhaus

Heute ist es endlich soweit und ich erreiche mit dem Hallerhaus die erste Berghütte.

Heute geht’s in die Berge (zumindest im Vergleich zu bisher) und so starte ich voll motiviert nach einem herrlichen Frühstück um 08:48 los. Kurz entlang der Bundestraße, weiter auf einer Nebenstraße nach Unterhaus und dann auf einem Waldweg hinauf zum Schloss, welches rasch um 09:22 erreicht ist. Eigentlich geht man unter dem Schloss vorbei und ich hab es gar nicht gesehen.

Das ehemalige Bürgerspital von Krumbach.
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Ein – von außen – wunderschönes Gasthaus unter dem Schloss. Über diese Straße kommt man rauf zum Schloss – der Weg führt aber rechts in den Wald hinein.

Nach ein paar Meter auf der Straße teilt sich der Weg in eine Sommer (durch den Wald) und Wintervariante (auf der Straße). Obwohl es heute wieder kalt (so um die 12 Grad) ist, gehe ich mutig den Sommerweg entlang des Haselgrabens und lande um 09:45 bei einem Marterl in Feichten. Hier biegt man von der Straße geradeaus ab und entlang eines angenehm zu gehenden Wald- und Forstweg erreiche ich nach 1,5h um 10:18 Pichl.

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Die ersten Höfe von Pichl – im Hintergrund der Wechsel.

Hier wechsle ich wieder auf Asphalt und wandere auf einer Höhenstraße weiter nach Schlag, während die Wolken vor mir immer schwärzer werden – definitiv ein Gehbeschleuniger.

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Das sich im Privatbesitz befindliche Schloss Ziegersberg, unmittelbar vor Schlag.
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Mit der zu einem Schloss passenden Tierzucht.

Kurz nach Schlag überschreite ich erstmals die Grenze zur Steiermark, die ich zwar bald wieder verlasse, aber dann mein Gastgeber für viele weitere Etappen sein wird. So geht es in der Steiermark auch erstmals gleich bergab – runter zur Südautobahn.

Bei diesem schönem Platzl gleich nach biegt man nach links ab, ein paar hudert Meter weiter hinter den Bäumen beginnt die Steiermark.
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Ein wahrhaft mächtiger Baum. Der Hof dahinter schaut verlassen aus – vielleicht wegen der nahen Autobahn.
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Autobahn #4 -die Südautobahn. Der Wechselabschnitt kann im Winter recht tückisch sein. Ist übrigens die letzte Querung einer Autobahn, bei Überschreitung der A9 und der A10 ist viel Fels zwischen uns.

Nach der Autobahn gleich links biege ich sofort rechts wieder in einen Weg ein – dieser führt mich direkt bis nach Mönichkirchen. Und war der Weg gestern nicht gut markiert – dieser Weg hier kann sowohl hinsichtlich Markierung als auch der Pflege (inkl. liebevoll gepflegter Rastplätze) als Vorbild genommen werden – Gratulation und Respekt an die Wegerhalter!

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Wunderschöner Blick nach Nordosten.
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Sogar das Gras wird hier am Weg gemäht!

Um 12:48 (nach genau 4h) erreiche ich schließlich Mönichkirchen und hole mir den Stempel beim Kirchenwirt (die offizielle Stempelstelle hat Urlaub). Nachdem ich wirklich früh dran bin und das Wetter sich langsam aber sicher bessert (gegen Mittag hat es kurz geregnet) starte ich nach kurzer Pause noch hinauf zum Hallerhaus, welches ich um 13:56 erreiche – Etappe 7 hiermit abgeschlossen :).

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Was will mir die Gemeinde Mönichkirchen mit diesem Park wohl sagen?

Da ich mich noch recht fit fühle, erspar ich meiner Frau den Umweg und gehe nach einem guten Essen noch die 7,5km runter zum Bhf. Tauchen-Schaueregg, wo ich um 16:12 in den Zug nach Hause steige.

Ende nach einem super Wanderwochenende am beschaulichem Bahnhof Tauchen-Schaueregg.

Statistik Tag 6 (inkl. 7,7 km Abstieg zum Zug):

  • Wegstrecke: 29,8 km
  • Zeit 6:35 (aktiv 5:53)
  • Höhenmeter: 1.124 auf/1.203 ab
  • Zugfahrt: 25 Euro