Am Dienstag bieten die Ötscherlifte einen Tourengeherabend an – das wollen wir doch gerne mal ausprobieren.
Nachdem wir am Sonntag die Tour am Nachmittag begangen sind, hat es uns so gut gefallen, dass wir heute mal das Angebot des Tourengeherabends nutzen wollen. Die Piste wird erst um 20 Uhr präpariert – bis dahin kann man also den Abend nach der Arbeit nutzen, um sich sportlich zu betätigen.
Gemeinsam mit Lois und Alex, starten meine Frau und ich um 16:23 den Aufstieg. Über die Route habe ich schon im letzten Beitrag berichtet – sie hat sich überraschenderweise nicht geändert.
So erreichen wir nach 1:20 Gehzeit die Hütte – und hätte sie offen, würden wir jetzt einen super gemütlichen Hüttenabend starten. So bleibt uns nur der mitgebrachte Sekt für die Damen und das Bier für die Herren und wir starten um 18:15 die Abfahrt. Leider hält die Stirnlampe meiner Frau nicht und sie muss in meinem Lichtkegel abfahren – auch recht lustig. Nach knapp 20 Minuten Fahrt auf der Piste haben wir dann um 18:32 das Auto erreicht und eine schöne Tour ist zu Ende.
Ein Nachsatz noch zum Schnee – also wenn das warme Wetter anhält und es nicht ordentlich schneit, dann ist es in ein paar Tagen hier vorbei mit dem Skifahren – und das Anfang Februar ;(.
Fazit: Für eine abendliche „After-Work-Tour“ ist das super. Nicht mal 1,5h Aufstieg und dann 15min Abfahrt; einfach perfekt – wir machen das sicher wieder.
STATISTIK:
Strecke: Liftparkplatz Großer Ötscher – Schutzhaus; Abfahrt über die Riffelpiste
Eine kurze Skitour Nachmittagstour am ausgeschilderten Weg aufs Ötscherschutzhaus und ein wenig weiter.
Nach langem Hin und Her ob des mäßig schönen Wetters beschließen wir spontan eine kurze Tour auf das Ötscherschutzhaus. Die Schneeauflage ist mässig, lt. Info ist die Spur aber gut begehbar.
Start ist somit erst um 13:18 – mit dabei sind heute Lois und Alex, sowie Nachbar Hannes und ich. Vom Parkplatz weg geht es auf der beschilderten Spur kurz über Wiesen und Wege bis wir nach 15min auf die Piste kommen. Durchaus steil am Pistenrand empor haben wir an einer Kreuzung mit einem Ziehweg auch gleich eine lautstarke Begegnung mit einem Skifahrer, der überhaupt nicht einsehen will, warum wir da gehen – dass das die offizielle und ausgeschilderte Spur ist interessiert ihn herzlich wenig.
Den Ziehweg entlang geht es recht gemütlich – es sind eh sehr wenig Skifahrer unterwegs. Bald erreichen wir wieder die Riffelpiste – ein kurzes Stück steil bergauf oder alternativ über die Piste kreuzen (ist auch nicht gerade angenehm) und schon biegen wir wieder links ein. Nun sind wir erstmals nicht mehr auf einer Piste und hier startet auch das schönste Teilstück am Weg durch den Hochwald.
Impressionen aus dem Zauberwald
Nach rund 25 Minuten kreuzen wir abermals einen Ziehweg direkt unter dem Schutzhaus und erreichen nach 1:25 um 14:42 das Schutzhaus. Nach kurzer Beratung beschließen wir zumindest noch ein Stück weiter aufzusteigen.
Zuerst folgen wir der Almwiese bergauf Richtung Hüttenkogel – bald treffen wir eine vom Gipfel absteigende Schneeschuhwandererin, die uns den Weg durch die Latschen empfiehlt. So biegen wir auf 1500m Seehöhe kurz dem Sommerweg folgend in die Latschen Richtung Westen ab – lt. meinem Track ist hier auch ein Aufstiegsweg.
Der Schnee wird immer mehr (was nicht stört) – leider aber auch der Nebel (was sehr stört) und so beschließen wir nach kurzer Beratung auf rund 1580m umzukehren – denn ich will keinesfalls in diesem mir unbekannten Gelände bei Dunkelheit und/oder Nebel herumfahren.
Im Wald oberhalb der Hütte
kurz vor der Umkehr
So fahren wir zuerst am Aufstiegsweg retour zur Hütte und dann über den Riffelsattel ab und erreichen um 15:48 nach 2,5h das Auto.
Fazit: Nach schönem Start muss man kurz auf die Piste – aber ansonsten ist der Weg auf das Schutzhaus wirklich sehr schön. Die Abfahrt über die Piste ermöglicht auch schwächeren Skifahrern einen Tourengenuss und die Alpinisten können ja weiter auf den Gipfel aufsteigen- ein Unterfangen, das wir sicher auch mal in Angriff nehmen werden.
STATISTIK:
Strecke: Liftparkplatz Großer Ötscher – Schutzhaus – 30min weiter Richtung Gipfel; Abfahrt über die Riffelpiste
7,8 km, 720 hm Aufstieg (4,2 km)
Höchster Punkt: Latschen ober den Hüttenkogel, 1580m
Der Klassiker auf den Ötscher steht heute an diesem wunderschönen Tag nach langer Zeit wieder mal am Programm.
Der Coronasommer 2020 hat mir zwar meinen Weiterweg am Zentralalpenweg vermasselt, aber grundsätzlich ist viel los in Österreichs Bergen – so auch heute am Ötscher. Um 8 Uhr in der Früh ist der Parkplatz Raneck mehr als gefüllt (was am Abend einigen PKW Fahrern einen Spendenaufruf der Polizei bescheren wird) und auch am Parkplatz beim Großen Ötscherlift ist schon sehr viel los. So kommt es uns mehr als gelegen, dass wir zufällig ein Taxi finden, welches uns den Hatscher nach hinten erspart. Heute begleiten mich neben meiner Frau noch meine Cousine und ihr Mann, welche beide zum ersten Mal den Rauhen Kamm bezwingen werden.
Um 8:23 geht es los und wir marschieren einmal 40min auf der Forststraße zur Bärenlacke. Hier treffen wir auch auf den Weg von der Nestelbergsäge, welchen ich schon früher hier im Blog beschrieben habe. Wie immer steil durch den Wald und auch wie immer auf der Suche nach dem richtigen Weg erreichen wir nach fast genau einer Stunde den Grat, wo wir eine kleine Jausenpause in der Sonne einlegen. Es ist ordentlich was los heute, wir haben einige Gruppen überholt – und natürlich auch einige andere Gruppen uns.
Gestärkt geht es weiter und nach weiteren gut 20min Gehzeit steigen wir in den Kamm ein. Wir kommen auch gut voran und die beiden „Neuen“ bewältigen ihre Aufgabe auch hervorragend. Es sind die Bedingungen auch wirklich super – der Fels ist staubtrocken, kein Wind und angenehme Temperaturen.
Im Kamm holen wir dann überraschend die Familie der Cousine meiner Frau ein, wo auch einige jüngere Burschen mit von der Partie sind. So bleiben wir bei der Gruppe und sind natürlich etwas langsamer (aber noch immer recht brav unterwegs – die Burschen sind echt top drauf). So werden wir auch von einigen anderen Wanderern teilweise etwas unwirsch überholt – direkt unangenehm ist das manchmal … .
Unterwegs am Rauhen Kamm
Nach insgesamt knapp 4 Stunden Wegzeit erreichen wir um 12:15 den Gipfel – ich habe noch nie so viele Menschen am Ötscher gesehen (und ich war da wirklich schon oft heroben)!
Menschen, Menschen, Menschen …
So halten wir uns auch nicht lange auf und starten den Abstieg Richtung Hütte. Wir probieren es mal im Eilmarsch und erreichen diese auch schon nach 40 Minuten Gehzeit. Nach einer weiteren Stärkung am Schutzhaus fahren einige unserer Gruppe mit dem Lift ins Tal, der Rest marschiert die schwarze Piste runter – gut 50 Minuten später sind wir dann am Parkplatz angelangt und die Tour zu Ende.
das blieb vom „Ötscherpimmel“
steil geht es runter – das Ziel stets vor Augen
im Abstieg
Fazit: Der Aufstieg über Raneck (wenn man dort starten kann) ist knapp 20min länger als über die Nestelbergsäge, beim Abstieg ist man vielleicht eine Spur schneller als über die Himmelsleiter – muss man aber zurück nach Raneck zum Auto gehen, ist esweiter und auch länger. Die Himmelsleiter kann gerade im oberen Bereich recht unangenehm steil und oft auch feucht sein, dafür ist die schwarze Piste sicher kein Highlight und ich empfehle definitiv den etwas längeren aber wesentlich knieschonenderen Weg über den Riffelsattel.
Statistik:
Strecke: Raneck – Bärenlacke – Rauher Kamm – Ötscher – Ötscherschutzhaus – Piste 1 – Parkplatz beim Sessellift Gr. Ötscher
13,1 km, 1.008 hm, höchster Punkt Großer Ötscher (1893)
Der einzige echte Berg, den ich von daheim sehe ist der Große Ötscher, den ich gerne als meinen Hausberg bezeichne. Am 5.10. ist es wieder einmal soweit und eine Begehung steht an.
Eine traumhafte Wetterprognose lässt uns schon frühzeitig den Freitag als Wandertag einplanen und so begleiten mich diesmal mit Sepp und Lois gleich 2 Freunde meiner Bergsteigergruppe.
Startpunkt ist wie meistens die Nestelbergsäge, die Idee einmal wieder „vorne“ runter zu gehen haben wir verworfen, denn a) hat der Lift unter der Woche schon zu (was nicht so schlimm ist – gehn wir halt zu Fuß) aber b) hat lt. Website der Ötscherlifte auch die Hütte schon(?) zu – und wegen eines Fotos mit dem Ötscherpenis (der ja inzwischen ein Bär sein soll) ist es mir den Umweg nicht wert.
Um 08:05 geht’s los und der Waldweg hinauf zur Bärenlacke lässt den Puls gleich mal ansteigen. Nach 20 min ist aber die Bärenlacke schon erreicht und die ersten 150 hm geschafft. Hier treffen wir auch auf den Weg von Raneck, dem üblichen Startpunkt der Ötscherrunde.
Hinweistafel bei unserem Startpunkt.
Beim Aufstieg zur Bärenlacke erhaschen wir einen ersten Blick auf unser Ziel – links der Rauhe Kamm, rechts der Gipfelaufbau.
Es geht zuerst etwas flacher durch den Laubwald, dann wird der Weg aber steiler und nach gut 1/2 Stunde Wegzeit muss man sich an einem vor kurzem abgeholzten Wegstück entscheiden – links retour in den Hochwald über den Rauhen Kamm oder rechts über die unmarkierte Himmelsleiter. Wir wählen den linken Weg und steigen dann durchgehend steil in Serpentinen den Wald hinauf. Hier ist man permanent mit der Wegsuche beschäftigt und schafft es kaum immer am Weg zu bleiben, was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn es führen fast alle Pfade wieder zusammen.
Nach einer guten Stunde verlassen wir den Hochwald und queren weiterhin steil ansteigend einen offenen Jungwald. Um 09:20 treten wir am Grat aus dem Wald – nun beginnt der schönste Teil der Wanderung. 20 min gehen wir durch Latschen zum Rauhen Kamm, dessen erste Zacken wir nördlich umwandern. Kurz davor lockt uns ein Wegweiser in die Südwand zu den Ötscherhöhlen (Taubenloch, Geldloch und Co.), doch wir können gerade noch widerstehen – zu schön ist das Wetter heute. Dieser Weg würde dann weiter runter zum Jägerherz führen und markiert damit auch den Aufstiegsweg von den Ötschergräben (auch eine wunderschöne Route, aber dann eher als 2 Tagestour).
Mitten im Wald …
Am Rauhen Kamm sind die Bedingungen heute perfekt und der Stein trocken. Bei Nässe und Nebel kann dieser Teil sehr tückisch sein und einige Gedenktafeln am Weg erzählen ein paar schicksalshafte Geschichten von den alpinen Gefahren. Wir kommen aber gut voran und nach der Schlüsselstelle am letzten Aufschwung erreichen wir um 10:25 den Herrensitz, von dem wir flach über das Hochplateau zum Gipfel wandern, den wir inklusive einer Schneeballschlacht mit dem ersten Schnee der neuen Saison, um 10:47 erreichen.
Am Kamm vorbei der Ausblick Richtung Gipfel.
Der letzte Anstieg
Ein Schneefeld 🙂
Ein paar kurze Kletterpassagen sind wie Würze dieser Wanderung.
Rückblick auf den Rauhen Kamm
Die Aussicht ist heute atemberaubend und wir haben klare Sicht über den gesamten Alpenbogen vom Traunstein im Nordwesten über den angezuckerten Großen Priel und das Warscheneck, im Hintergrund der Dachsteingletscher, die Schladminger Tauern und die Haller Mauern und natürlich zum Greifen nahe das Xeis und der Hochschab und weiter über die Eisenerzer und die Veitsch bis raus zum Schneeberg. Zum 2. mal sehe ich heute auch den 3254 m hohen Hocharn, mit rund 190 km Entfernung der höchste und am weitest entfernte Berg.
Das obligatorische Gipfelfoto – man beachte den wolkenverhangenen Himmel im Hintergrund.
Trauhafte Fernsicht – hier mit Blick Richtung meiner letzten Zentralalpenwanderung – der Gleinalpe (die man aber hinter der Hochschwab nicht sieht).
Wir können uns kaum satt sehen und brechen nach über einer Stunde Pause um 11:46 wieder auf. Zuerst geht es über den Aufstiegsweg bis kurz vor dem Vorgipfel und nach einer Doline biegen wir links weglos ab und erreichen den mit einem Steinmann markierten kleinen Nebengipfel mit dem Namen Taubenstein – den Einstieg in die Himmelsleiter. Die ersten Meter weglos und kompromisslos steil geht es hier neben der Nordwand runter und es ist wie immer eine Rutschpartie und nicht ganz ungefährlich, ist man doch anfangs trotz Latschen im Absturzgelände unterwegs.
Die Nordwand von der Himmelsleiter aus.
Es schaut nicht nur so aus – es ist hier wirklich sehr steil.
Die schnellsten 20 hm im Abstieg ..!
Nach rund einer 3/4 h ist aber das Schlimmste geschafft und nach einem kleinen Geröllfeld biegen wir links in einen Wald ein, wo man zuerst entlang der Abbruchkante zum Boden der Nordwand („In der Pfann“) entlang wandert und dann direkt in ein Geröllfeld absteigt. Ab hier geht es unschwer und deutlich flacher querend zur Abzweigung auf den Normalweg, die wir um 13:07 erreichen. Der restliche Abstieg entspricht den Aufstiegsweg und so erreichen wir um 13:28 das Auto.
Also Bonus hat Lois auch noch ein „Video“ unserer Tour gemacht (leider mangels Netz nicht vom Beginn an), vielen Dank dafür!
Abschließend noch ein Hinweis: für die wohlverdiente Stärkung empfehlen wir die Schindlhütte, die direkt am Rückweg Richtung Gaming bzw. Kienberg liegt.
Anbei noch der Link zur Aktivität mit Track auf bergfex.