Welterbesteig Tag 7: Mühldorf – Aggsbach Markt

Am vorletzten Tag am Welterbesteig verändert sich die Landschaft doch recht deutlich – die Wachau weicht dem Waldviertel.

Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Quartier, dem GH Weißes Rössl, starten wir gegen 3/4 9 unseren vorletzten Welterbesteigtag mit den Etappen 5 und 6. Nach ein paar Metern durch Mühlbach biegen wir schon auf den Trenning ein und stapfen gleich mal ordentlich steil empor. 35 Minuten und nicht immer ganz am Weg später sind wir auch schon am Gipfel dieses kleinen Berges der mit Kreuz und Bankerl zur ersten Rast einlädt. Apropos – wenn man sich den Aufstieg ersparen will, kann man den Trenning auch einfach umgehen.

Nach einer kurzen Pause geht es dann auf der anderen Seite wieder bergab und nach 1 Stunde Gehzeit erreichen wir ein paar Bauernhöfe. Von hier weg geht es nun wieder hinauf auf den Jauerling, der übrigens mit seinen 960m der höchste direkt an die Donau angrenzende Berg ist.

Die nächsten 45min und knapp 400hm geht’s durchaus sportlich bergauf, meist auf Wegen, manchmal auch auf Forststraßen – aber immer durch den Wald. Danach wird es aber flacher und wir wandern gemütlich rüber zum Naturparkhaus, wo wir nach weiteren 15min eintreffen.

Mit einer wunderbaren Suppe gestärkt wandern wir 30min später ein paar Minuten die Straße hinauf und biegen dann nach einem kurzen Waldstück rechts vom Weg ab, wo wir nach einigen Metern den Gipfel des Jauerlings erreichen, wobei Gipfel vielleicht doch das falsche Wort für diesen Punkt ist :). Doch auch dieser Platz hat seine besondere Wirkung und gleichzeitig stehen wir am höchsten Punkt des Welterbesteiges.

Gipfelkreis am Jauerling

Nun geht es eben zurück zum Weg und in einer Schleife zum Sender und damit auch zur Bergstation des zumindest in der Flutlichtsaison weithin sichtbare Skigebiet Jauerling. Wir wandern aber nicht die Piste hinab, sondern biegen Richtung Süd-Ost in den Wald ab. Stetig geht es nun bergab, bis wir nach einigen km die ersten Häuser von Maria Laach erreichen. Der Weg ist inzwischen einem ausgewaschenen Forstweg gewichen und nicht gerade das Highlight am Welterbesteig. Doch noch geht es nicht nach Maria Laach, sondern wir drehen eine Schleife über Norden und machen dabei auch noch ein paar Höhenmeter. Kurz v0r 13:00 nach gut 4 Stunden Wegzeit ist es aber geschafft und wir erreichen den Hauptplatz von Maria Laach und das Etappenziel von Etappe 5.

Im Gasthaus Ringl direkt am Platz machen wir Mittagspause, ehe wir um 13:55 wieder losstarten. Das Wetter war bis hierher eigentlich ganz gut, Wolken und Sonne, doch die Tendenz ist eher negativ und es schaut ein wenig nach Gewitter aus. Zuerst geht es noch ein paar Gassen durch Maria Laach, dann runter in einen Graben, durch eine Christbaumwald und gegenüber wieder bergauf. Möglicherweise liegt es am Suppenkoma, oder aber an der doch etwas eintönigen Waldwanderung und an den knapp 15km und den 1000hm Aufstieg, aber es ist grad ein wenig zäh.

Doch die Strecke meint es gut und wir erreichen rasch offene Felder und sehen sogar die Donau. Durch eine kleine Ortschaft geht es gemütlich weiter bergab. Knapp 45min sind seit dem Start vergangen, nun wird es steiler und wir steigen ab Richtung Tagesziel. Und fast hätten wir es geschafft, doch 10 min vor dem Ziel erwischt uns das Gewitter. Zuerst warten wir geschützt unter den letzten Bäumen am Weg noch ab, doch es wird mehr und wir wechseln auf Regenausrüstung, in der wir dann die letzten Meter durch Aggsbach wandern und um 15:30 müde das Ziel erreichen. Nach einer kurzen Stärkung im Kaffeehaus fahren wir dann mit dem Bus zurück nach Spitz zum gestrigen Ausgangspunkt.

STATISTIK:

  • Strecke: Mühldorf – Trenning – Jauerling – Zeißing – Maria Laach (Etappe 5) – Eichberg – Aggsbach Markt (Etappe 6)
  • 21,4 km, 945 hm Aufstieg, 1.094 hm Abstieg, höchster Punkt Jauerling (960m)
  • Einkehrmöglichkeit: Naturparkhaus Jauerling, GH in Maria Laach und Aggsbach Markt
  • Gehzeit netto 4:55, inkl. Pausen 6:48

Welterbesteig Tag 1: Melk – Maria Langegg

Inspiriert durch Corona beschließen meine Frau und ich den Welterbesteig zu begehen. Startpunkt ist für uns das nahegelegene Melk.

Coronabedingt waren wir in den letzten Wochen viel spazieren – daheim oder im näheren Umfeld. Nun wollen wir aber irgendwie ein Projekt starten, um auch ein Ziel zu haben. Mehrere Rundwanderwege in der Umgebung bieten sich an, Gewinner wird der Welterbesteig in der Wachau.

So starten wir am Ostersamstag bei perfektem Wanderwetter um Punkt 8 in der Früh am Melker Hauptplatz. Das Auto wird gleich unten bei der B1 geparkt – Corona spart uns hier sogar die Parkgebühr. Zuerst die menschenleere Fußgängerzone entlang, dann kurz hinauf zum Stift – auch hier kein Mensch, wirklich sehr, sehr ungewohnt präsentiert sich hier eines der Top Ausflugsziele Österreichs. Nun geht es ziemlich fad entlang der Wiener Straße bis zum Kreisverkehr der B1 und geradeaus runter nach Spielberg, wo wir vorbei am gesperrtem Spielplatz Richtung Pielach wandern.

Dann hinauf auf den Pielachberg mit schönem Rückblick nach Melk über eine „Hoch“ebene erreichen wir nach gut einer Stunde um 09:10 das Jonaskreuz. Von hier geht es schon wieder bergab nach Schönbühel, welches wir um 09:47 erreichen. Hier geht es gleich weiter nach Berging – wo die meiner Meinung nach größte Bausünde der ganzen Wachau steht. Warm ist es inzwischen geworden und so freuen wir uns über den Schatten des Dunkelsteiner Waldes, den wir nach Berging wieder betreten, und gleich für eine kurze Pause nutzen.

Der Weg hinaus zur Hohenwarter Höhe kommt uns bekannt vor, sind wir doch erst vor einigen Tagen hier bei Geroding spazieren gewesen. 3 Stunden sind wir unterwegs und kürzlich hier durchgeführte Schlägerungen erschweren uns kurz das Weitergehen – die Wege sind schwerst in Mitleidenschaft gezogen. Doch nun geht es steil bergab und 11:57 erreichen wir wieder die Donau bei Aggsbach – Mittagspause.

Um 12:18 geht es weiter und nach kurzen Weg durch das Dorf entlang des Bachs erreichen wir um 12:41 das offizielle Ende von Etappe 1. Wir gehen aber weiter , überqueren auf nicht gerade romantischen Feldwegen eine Kuppe und erreichen auf der anderen Seite Aggstein, wobei wir nicht in den Ort hineingehen, sondern uns zuerst durch den Wald und später am Eselsteig zur Ruine Aggstein hocharbeiten. Gut 20 km haben wir schon in den Beinen und so ist der steile Anstieg bei inzwischen doch recht starker Sonne nicht gerade gemütlich.

Doch um 13:45 ist es geschafft und mit der Ruine Aggstein erreichen wir ein weiteres Highlight am Welterbesteig. Besichtigung natürlich nicht möglich, alles zu – bis auf ein paar einsame Kletterer auch hier alles menschenleer. Von hier aus geht es nun gemütlich zuerst leicht bergauf und dann leicht bergab die letzten 4 km bis nach Maria Langegg, unserem heutigen Etappenziel, welches wir um 14:42 erreichen.

Fazit:

Die Wachau ist natürlich kein Gebirge und unsere Wanderung führt uns auch hauptsächlich durch den Dunkelsteiner Wald. Trotzdem darf man sich hier keinen Spaziergang erwarten und hat im Laufe eines Tages so manch ordentliche Steigung oder Abstieg zu bewältigen. Gemütlichen Wanderern sei daher empfohlen, sich an die offizielle Etappeneinteilung zu halten, damit die Wanderung auch wirklich Freude macht.

STATISTIK:

  • Strecke: Melk – Spielberg – Schönbühel – Berging – Hohenwarter Höhe – Aggsbach Dorf – Ruine Aggstein – Maria Langegg
  • 25,8 km, 1022 hm Aufstieg, 746 hm Abstieg, höchster Punkt 597 m (kein Gipfel)
  • Gehzeit netto 5:42, inkl. Pausen 6:41