Tag 23: Keinprechthütte – Obertauern

Heute, auf unserer Königsetappe, verlassen wir endgültig die Steiermark und die Schladminger Tauern und kommen dem Ende des Ostteils des Zentralalpenwegs einen großen Schritt näher.

Ein langer Tag liegt vor uns, wir wollen früh raus. Frühstück gibt es erst um 7, daher lassen wir uns ein Lunchpaket geben und verlegen das Frühstück in die erste Pause und starten um 06:45 – das Wetter soll heute wieder gut werden.

Ein kurzer Abstieg zum kleinen See und schon beginnt der Anstieg – 600hm stehen jetzt mal an. Steil eine Wiese hinauf, dann weiter oberhalb von Felsabbrüchen (aber nicht ausgesetzt). Nach knapp einer Stunde machen wir Frühstückspause. Es beginnt inzwischen leicht zu regnen und wir ziehen sicherheitshalber die Regenjacke an. Um 8:27 erreichen wir schließlich Ziel 1 – die Krukeckscharte, hinter der es ausnahmsweise mal nicht steil bergab geht. Ein letzter Rückblick ins Obertal und wir maschieren gleich weiter Richtung Rotmandlspitze. Es folgt nun der wahrscheinlich unschönste Teil der ganzen Woche – von der Scharte bis auf den Gipfel einfach nur Geröllwüste.

So freuen wir uns sehr, als wir nach rund 2,5h um 09:16 die Rotmandlspitze erreichen, einer von nur 2 Gipfel auf unserer Wanderung. Das Wetter hat inzwischen aufgeklart und wir blicken hinab zu den malerischen Giglachseeen. Sehr gut sieht man auch die Ahkarscharte – puh, da haben wir heute doch noch einiges vor uns.

Unten links sieht man die Giglachseen und die Ignatz Mattis Hütte – dahinter diel angezogene Lungauer Kalkspitze und rechts die Steirische Kalkspitze und dazwischen die Ahkarscharte – da müssen wir heute auch noch drüber
Am Gipfel der Rotmandlspitze mit imposanten Gipfelkreuz (oder halt sowas in der Art)

Der Abstieg ist – wie immer steil – doch nach rund 45 Minuten wird es flacher und wir wandern wunderschön durch die Wiese Richtung See. Das Wandern ist hier ein wahrer Genuss und so kehren wir top motiviert um 10:30 (also nach knapp 3 :45h) in die Ignaz Mattis Hütte ein. Zum „Draussen Sitzen“ ist es zwar noch zu kühl, aber das Wetter wird immer besser.

Kurz nach 11 geht es weiter, zuerst flach bzw. leicht bergab entlang der Seen bis zur Giglachseehütte, dann steigen wir mäßig steil auf zum Znachsattel. Von hier kann man in das Weißpriachtal in den Lungau absteigen, wir bleiben aber noch ein wenig in der Steiermark und wandern am Rücken der Lungauer Kalkspitze hinauf zur Ahkarscharte, die wir um 12:55 erreichen. Kurz überlegen wir, die steirische Kalkspitze zu besteigen (wäre einfach und auch relativ kurz), doch die Etappe ist eh lang genug und wir verzichten – ist die Aussicht auch von hier wundervoll.

Nun ist es also endgültig an der Zeit der Steiermark ade zu sagen (ok, eine kleine Lücke hab ich noch) und wir genießen den Rundblick. Im Osten erkennt man den Hochgolling und auch die Hochwildstelle, die sich am Montag leider im Nebel versteckt hat und damit auch den Weg, den wir in den letzten Tagen zurückgelegt haben. Im Westen streckt sich der Bogen vom Watzmann über das Steinerne Meer und die Kitzbühler Alpen bis zu den Hohen Tauern, die schon deutlich näher gekommen sind. Kölbreinspitze und Ankogel markieren auch die Richtung, die der Zentralalpenweg in den nächsten Etappen einschlägt.

von ganz dahinten, da komm ich her …
und dort, wo die Gletscher sind, da will ich hin …

Wir wandern aber weiter – natürlich deutlich steiler als gedacht – hinunter zum Oberhüttensattel, bevor es nochmal hinauf Richtung Obertauern geht. Am Sattel angekommen tut sich für uns etwas überraschend auf einmal der Blick auf den Oberhüttensee auf und wir sind verzaubert. Dieser Moment ist sicher einer der schönsten am bisherigen Weg. Und so entscheiden wir sofort, den kleinen aber mehr als lohnenden Miniumweg um den See zur Oberhütte zu machen, wo wir um 14 Uhr einkehren.

Der Oberhüttensee – im Hintergrund die Hütte
Rast auf der Oberhütte am See

Hier rasten wir ausgiebig, inzwischen ist es schon strahlend sonnig und ordentlich warm geworden (das sind wir ja gar nicht gewohnt) und starten dann um 15 Uhr zum letzten Anstieg. Wunderschön ist es auch in das Seitental hinein und zuerst moderat und dann kurz steil hinauf zu einer Anhöhe, von der es in ein ebenfalls wunderschönes Hochplateau geht. Dies durchwandern wir genüsslich (inzwischen sind die Beine auch schon ein wenig müde) bis wir dann um 16:20 an der Seekarscharte eintreffen. Hier blicken wir hinab auf Obertauern, haben erstmals am Weg super Handyempfang (4 Tage digital detox – wirklich schön ist das) und hier endet de facto auch der anstrengende, aber wunderschöne Wandertag, denn die Beschreibung des steilen Weg hinab ins Seekar und dann noch 2km die Asphaltstraße hinaus erspar ich uns jetzt.

Kurz vor der Seekarscharte – die ersten Lifte sind schon in Sicht
Blick auf Obertauern von der Seekarscharte
Dafür haben sie in Obertauern ein schönes Kreuz auf der Scharte

Um 17:30 erreichen wir dann das DAV Haus in Obertauern, belohnen uns mit einer langen Dusche ohne Zeitschaltuhr (wobei die 4min Warmwasser auf den Hütten absolut ausreichen) und genießen die Nacht im frisch bezogenen Doppelzimmer ganz ohne Hüttenschlafsack – längster Tag erfolgreich und ohne Muskelkater absolviert, jetzt ist unser Ziel schon deutlich näher gerückt.

Statistik

  • Wegstrecke: 19,7 km
  • Zeit 10:45 (aktiv 6:15)
  • Höhenmeter: 1262 auf/1411 ab
  • Nächtigung: DAV Haus Obertauern

Tag 22: Gollinghütte – Keinprechthütte

Am 3. Tag passieren wir den höchsten Berg der Schladminger Tauern und schnuppern im Göriachwinkel erstmals „Salzburger Luft“.

Start von Tag 3 ist nach einer ruhigen und angenehmen Nacht auf der Gollinghütte und gutem Frühstück um 7:15, steht doch heute erstmals eine Hütte am Weg als Pause am Programm. Und auch das Wetter meint es gut mit uns – nur mehr Restbewölkung am Himmel, die im Laufe des Tages ganz verschwindet und auch deutlich wärmer ist es geworden.

Zuerst geht es 20min flach in den Gollingwinkel, der auch gerne als größtes natürliches Amphi-Theater der Welt bezeichnet wird. Und das beschreibt diesen wunderschönen Fleck Erde, der nebenbei als Pferdeweide dient, auch recht gut, denn fast im Halbkreis ragen steile Felsen empor, im Zentrum die 1000m hohe imposante Hochgolling-Nordwand.

Blick in den Gollingwinkel

Wir biegen rechts in eine Rinne ein, zuerst über Blockwerk und Geröll, dann auf einem steilen Wiesenhang in Serpentinen empor. Doch bald wechseln wir wieder ins Geröll und steigen weiterhin steil aber unschwer bis hinauf zur Gollingscharte, welche wir um 09:28, also nach gut 2h erreichen.

Über Stock und vor allem Stein steil hinauf in die Gollingscharte
Auf der Gollingscharte

Vielleicht hätten wir sie bei gutem Wetter gestern oder vorgestern auch schon gesehen, für uns ist es jedenfalls Premiere am Zentralalpenweg – der Blick in die Gletscherwelt der Hohen Tauern, der uns sofort in seinen Bann zieht.

Da blitzen sie hervor, die Hohen Tauern. Im Vordergrund das kleine Schneefeld und hinten sieht man schon die Landawirseehütte. Rechts ist der Samspitz, den wir 2020 bestiegen haben.

Nach einer kurzen Rast beginnen wir mit dem Abstieg in den Göriachwinkel, den wir von vergangenen Urlauben schon kennen (siehe hier). Das Schneefeld, welches wir ein wenig gefürchtet haben, ist schon fast weg und dessen Rest absolut ungefährlich. Nach rund 45min und 200hm Abstieg kommen wir zur Abzweigung des Höhenwegs. Dieser ist inzwischen saniert, heuer seit rund 2 Wochen geöffnet (immer erst, wenn schneefrei) und wird uns von einer Wandererin, die diesen gerade verlässt, auch wärmstens empfohlen. Wir haben Zeit und wollen unbedingt die Landawirseehütte besuchen, so steigen wir doch weiter in den Gollingwinkel ab (der Abstieg ist allerdings auch ordentlich steil) und erreichen um 11:40 die Hütte, wo wir eine ausgiebige Rast einlegen.

Rückblick auf den Hochgolling und die Gollingscharte
Die Landawirseehütte ist erreicht.

Um 12:35 geht es, gestärkt mit einem hervorragenden Zwetschgenkuchen, weiter Richtung Trockenbrotscharte, welche wir nach knapp 1 Stunde erklimmen. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick ins Schladminger Obertal bis hinaus zum Dachstein. Eine kurze Fotopause wird eingelegt und um 13:30 beginnen wir mit dem wiederum steilen Abstieg. Der Weg wird aber bald flacher und es beginnt eine laaaange Querung teils steiler Wiesenhänge in einem weiten Bogen Richtung Keinprechthütte, die man schon sehr früh sieht und die lange Zeit nicht näherkommen will. An einigen Stellen sind sogar Sicherungen eingebaut (immer nur kurz), da es einige heikle Rinnen zu queren gilt.

Auf der Trockenbrotscharte. Im Hintergrund der untere Landawirsee.
Das Schladminger Obertal mit dem Dachstein und der Bischofsmütze.
Hütte in Sicht

Kurz vor der Hütte haben wir noch ein besonderes Erlebnis – unsere erste Murmeltiersichtung, der in den kommenden Tagen noch viele weitere folgen werden. Um 15:30 ist es dann geschafft, wir sind am Tagesziel – der Keinprechthütte – angelangt. Später am Abend wird uns der Hüttenwirt noch viele interessante Geschichten vom Bergbau in den Hängen der Vetternspitze und der Zinkwand (was wurde da wohl abgebaut – stimmt genau, Zink war nicht dabei) erzählen – immerhin haben hier in den Hochzeiten rund 1500 Bergleute Sommer und Winter gearbeitet. Kurz nach 9 liegen wir dann im Bett, denn morgen steht uns ein richtig langer Tag bevor.

Rückblick von kurz vor der Hütte – einfach herrlich hier
Ziel erreicht – die Jause haben wir uns jetzt aber verdient.
Vorbereitung auf morgen 😉

Statistik

  • Wegstrecke: 10,0 km
  • Zeit 8:12 (aktiv 3:48 – das kann nicht stimmen)
  • Höhenmeter: 1128 auf/917 ab
  • Nächtigung: Keinprechthütte

Tag 21: Preintaler Hütte – Gollinghütte

Am 2. Tag durchwandern wir die wunderschönen Klafferkessel und besteigen den höchsten Punkt unserer Wanderwoche, den Greifenberg.

Nach einer guten Nacht starten wir um 08:15 unseren Wandertag. Das Wetter ist etwas besser wie gestern und so hoffen wir, zumindest die Klafferkessel ohne Nebel zu durchwandern.

Zuerst geht es noch recht gemütlich ansteigend in das Äußere Lämmerkar, doch dann zweigt der Weg nach rechts den Hang hinauf ab und wird steiler. Doch wir kommen gut voran und nach etwas Blockwerk und einem kurzen finalem Anstieg stehen wir um 10 Uhr an der unteren Klafferscharte.

Und wir waren wirklich überrascht. Die Klafferkessel werden überall als echte Naturschönheit angepriesen und es ist tatsächlich so. In all meinen Wanderungen hab ich das in dieser Form tatsächlich noch nicht erlebt – ein Gesamtkunstwerk. So lassen wir uns auch ordentlich Zeit und genießen die Stunde durch die „Eiszeit“.

im Klafferkessel

Dann geht es recht knackig hinauf auf de Greifenberg. Zuerst klettern wir durch steiles Blockwerk zur Klafferschneide hinauf, dann auf der Salzburger Seite unterhalb des Grates (teilweise mit Seilsicherung), bis wir um 12:20 am Greifenberg (2618) stehen, der den höchsten Punkt unserer Wanderwoche markiert.

Der Gipfel selbst ist nebelfrei, doch die umliegenden Berge hüllen sich in Wolken und es geht ein eisiger Wind. So halten wir uns auch nicht am Gipfel auf, sondern steigen gleich ab. Zuerst ist es noch halbwegs angenehm, doch nach dem Greifenbergsattel wird es steil.

die letzten Meter zum Gipfel
Am Gipfel des Greifenbergs (2618)

Teilweise ist der Weg auch recht ausgesetzt, immer aber steil und oftmals sind kleinere (manchmal recht nasse) Felsstufen abzuklettern. Kurz vor der Hütte bei einem Wasserfall ist auch noch eine weitere Seilsicherung. Alles zusammen plagen wir uns da recht runter und sind froh, um 15:47 auf der wirklich sehr schönen Gollinghütte anzukommen.

Statistik

  • Wegstrecke: 8,9 km
  • Zeit 7:32 (aktiv 3:33 – das kann nicht stimmen)
  • Höhenmeter: 984 auf/1006 ab
  • Nächtigung: Gollinghütte

Tag 20: Breitlahnhütte – Preintalerhütte

Nach 2 Jahren Pause wollen wir eine Woche bis ans Ende des Ostteils des Zentralalpenwegs wandern – Start ist die Breitlahnhütte.

Endlich geht es wieder weiter am Zentralalpenweg und erstmal begleitet mich meine Frau. Eine Woche Zeit haben wir und unser Ziel ist der Tappenkarsee.

Um 8:36 geht es los, unser Freund Sepp macht Taxidienst und begleitet uns auch ein kurzes Stück. Der Parkplatz bei der Hütte ist leer, was wohl weniger den stattlichen 12 EUR Maut als der recht bescheidenen Wetterprognose geschuldet ist. Kalt wird es oben am Berg (4 Grad), windig und vielleicht ein wenig Regen.

Doch nun genug der Jammerei, das erste Stück ist flach, doch nach ein paar Minuten geht es steil durch den Wald bergauf. So dauert es auch nicht lange und um 9:19 erreichen wir schon die Lassachalm. Die Besitzerin fragt uns nach unseren Zielen und ist hellauf begeistert, dass wir am 02er gehen, denn sie hat diesen auch schon in 13 Wochen bezwungen. Da sind wir gleich noch viel motivierter, als wir es sowieso schon sind :).

Los gehts bei der (um die Zeit noch geschlossenen) Breitlahnhütte!

Schrieb smeki noch in sein Blog, dass er die Schuhe wegen dem hohen Gras 2x ausleeren musste, so stellen wir heute fest – der Weg ist bis nach oben an allen wichtigen Stellen gemäht (danke dafür) – da liest der Tourismusverband Sölktäler wohl auch aufmerksam mit :).

Der Wald lichtet sich und gegen halb 11 kommen wir auf eine Hochalm. Dort ist der Weg nicht immer ganz einfach zu finden, doch wir kommen ohne gröbere Umwege weiter. Es ist steil, wobei nicht mehr so wie am Anfang und die Kühe schauen uns gelangweilt zu.

Nun geht es hinauf zur Karlkirchen, die wir im Nebel aber nicht wirklich sehen. Oben auf der Scharte stellen wir fest – kein Nebel auf der anderen Seite im Stummerkessel, wir waren schon etwas in Sorge. Wir steigen kurz ab und queren am gegenüberliegenden Hand leicht schräg hinauf. Hier beginnt der schwierigste Teil des Wegs – ausrutschen absolut verboten und das nasse Wetter hilft noch mit.

Doch irgendwann ist auch dieser Abschnitt geschafft, die Querung ist vorbei und der Weg wird wieder steiler Richtung Scharte. Über Blockwerk noch ein paar kleine Schneefelder erreichen wir 13:42 die Trattenscharte. Jetzt gehts noch unschwer und landschaftlich wunderschön zur Wildlochscharte weiter und bald sind wir am höchsten Punkt angelangt und wir biegen Richtung Preintalerhütte (ich versteh bei der Markierung jeden, der hier nicht abbiegt, sondern Richtung Hochwildstelle weitergeht).

Hier beginnt nun auch der Nebel – aber nicht wirklich störend, doch der Wind frischt jetzt deutlich auf. So beeilen wir uns, damit wir rasch weiter ins Tal kommen, wo wir dann müde um 15:48 unser Ziel, die Preintalerhütte erreichen.

Riesachsee

Statistik

  • Wegstrecke: 10,9 km
  • Zeit 7:11 (aktiv 4:31 – das kann nicht stimmen)
  • Höhenmeter: 1412 auf/844 ab
  • Nächtigung: Preintalerhütte

Saisonfinale am Hochschwab (diesmal ganz)

Einmal geht’s noch und bei bestem Wetter und super Bedingungen beende ich meine 1. Skitourensaison.

Aller guten Dinge sind 3 und so startet Lois seinen 3. Versuch, den Hochschwab zu bezwingen – diesmal ist die Wetterprognose wirklich gut und so starten wir (Lois, Alex, Felix, Roman, Hannes und ich) um 7:51 den aus meiner Sicht 2. Versuch.

Den Weg kennen wir schon von vor 2 Wochen und hier hat sich auch nix geändert – nur der Schnee ist etwas weniger geworden und es ist heute merklich wärmer und nicht eisig. Das merken wir auch bei der Abfahrt vom Franzosenkreuz – die geht heute deutlich weniger weit. Nach 2:50 sind wir bei der Voisthalerhütte und machen hier wieder eine kurze Pause.

Nun gehen wir aber nicht mehr rechts rauf sondern weiter in die Obere Dullwitz bist wir am Ende des Tals den steilen Hang rechts hinauf dem Sommerweg (Graf Meran Steig) folgen. Ist wirklich knackig hier. Nach ziemlich genau 4 Stunden sind wir beim Durchgang zum Rücken des Rotgangkogels und machen eine weitere kurze Verschnaufpause. Ein kurzes Wort zu den Konditionen – es ist heute deutlich weniger eisig und wesentlich angenehmer zu gehen, wenn auch der Aufstieg aus der Dullwitz durchaus anspruchsvoll ist.

Die nun folgende Querung ist heute auch angenehm zu gehen und nach rund 4:20h erreichen wir den Umkehrpunkt des letzten Versuchs. Heute gehen wir aber weiter – das Wetter ist auch wunderschön. Den Aufschwung rauf sind wir 15min später schon beim Schiestlhaus. Hier geht es bergab – was sich als nicht ganz einfach herausstellt, weil es schon ziemlich aper ist und man die Spur sehr bedacht wählen muss. Am Gipfelhang angekommen wählen wir die direkte Linie über die Abfahrt, bis auf das erste steile Stück geht der Aufstieg super gut. Einige von uns geben aber sicherheitshalber trotzdem die Harscheisen rauf, es geht aber auch ohne.

7Um 13:05 erreichen wir nach 5:15h den Gipfel und sind überwältigt, wie schön die Aussicht hier ist. Eine ordentliche Gipfelrast und um 13:30 starten wir auch die Abfahrt. Wir fahren die Aufstiegsroute runter – mit 2 kleinen Ausnahmen. Bei der Einfahrt in den Hang runter zur Oberen Dullwitz fahren wir gleich nach dem Durchgang rechts runter und kürzen so die Strecke ein wenig ab – hier haben wir sogar noch das Glück einige schöne Spuren in den unverspurten Hang ziehen zu dürfen. Unten bei der Ausfahrt halten wir uns dafür links und fahren dann einige Rinnen ab, damit wir uns das kurze Bergaufstück unten im Talboden ersparen.

Einzig die letzten Kilometer nach der Talstation der Materialseilbahn der Voisthalerhütte sind ein wenig zach – der Schnee pickt und wir müssen ordentlich anschieben. Doch um 15:42 ist es geschafft und wir kommen nach fast 8h Tour glücklich am Parkplatz an – der Hochschwab und ich sind nun endlich Freunde geworden :).

Danke an Lois für das schon bewähre Relive Video unserer Tour.

Fazit: Die Skitour von Seewiesen auf den Hochschab ist mit über 23km und 1500hm lang und teilweise auch recht steil. Bei schönem Wetter ist sie aber eine landschaftlich eine Traumtour, einfach in der Orientierung und jeden Meter wert. Für mich war das ein sensationeller Abschluss meiner ersten Skitourensaison – jetzt freu ich mich aber schon aufs Wandern.

STATISTIK:

  • Strecke: Parkplatz Seewiesen – Untere Dullwitz – Obere Dullwitz – Graf Meran Steig –Schiestelhaus – Gipfel; Abfahrt wie Aufstieg
  • 23,2 km, 1500 hm Aufstieg (11,5 km)
  • Höchster Punkt: Hochschwab (2277m)
  • Einkehrmöglichkeit: Voisthalerhütte, Schiestelhaus
  • Aufstiegszeit 5:13 (inkl. Pausen), Gesamt 7:50 (davon in Bewegung 5:20)

Skitour auf den Hochschwab (zumindest fast)

Vergangenes Wochenende probierten Lois und Alex den Hochschwab – brachen aber ab. Nun wollen wir gemeinsam diese lange Tour durchführen.

Die Wetterprognose ist grundsätzlich ganz gut, aber windig. Persönlich bin ich aber etwas skeptisch, denn der Hochschwab und ich sind keine so guten Freunde aus einer früheren Sommerbegehung, wo es in ganz Österreich bestes Wanderwetter gab – am Hochschwab bedeutet das Nebel, Regen und Neuschnee im August.

Der Schnee ist schon halbwegs weggeschmolzen und so können wir fast bis zum Schranken fahren. Um 7:56 starten wir bei wunderschönen Wetter die Tour. Der Schnee ist hart und wir können trotz einiger aperen Flächen ohne Abschnallen am Waldrand marschieren. Es sind doch einige andere Tourengeher unterwegs, aber es ist Platz genug für alle da.

Beim Punkt 1042 – also nach rund 2,5km relativ flachen Gehens teilt sich der Weg – wir entscheiden und links entlang des Sommerwegs (ist auch der WWW 01 und 05) anzusteigen. Erstmals wird es etwas steiler, aber das ist kein Problem – irgendwann müssen wir ja Höhe machen. 20min später treffen wir auch auf den Alternativweg – einzige Herausforderung hier ist die richtige Stelle zu finden, in der wir in den Graben reinfahren können.

Danach ein kurzer freier Hang bergauf (bislang waren wir bis auf das erste Stück immer im Wald unterwegs) und rechts geht der Weg weiter. Einige kürzen hier etwas ab und gehen gleich in den Wald – es ist meiner Ansicht nach aber angenehmer dem Sommerweg zu folgen. Ein paar Meter weiter der erste wirkliche Orientierungspunkt – die private und wirklich schöne Florlhütte. 1h 15min und 4km sind es bis hierher, rund 300hm im Aufstieg.

Nun geht es weiter durch die untere Dullwitz und kurz steiler hinaus zu einem Sattel – dem sogenannten Franzosenkreuz. Auf der anderen Seite erwartet uns eine kurze Abfahrt in ein breites Tal. Rasch geht es wieder in den immer lichter werdenden Wald und nun erreichen wir den Aufstieg zur Voisthalerhütte – hier geht es erstmals wirklich zur Sache. Der Schnee ist nach wie vor hart gefroren und eisig, das macht die Tour nicht leichter – noch aber kommen wir gut voran, auch das Wetter hält.

2:20h sind wir bis jetzt unterwegs und 6,7km, Zeit für eine Pause. Der Wind frischt merklich auf, ist aber kein Problem. So steigen wir nach einer Stärkung weiter in die Obere Dullwitz auf und stellen überrascht fest, dass nach rund 10min die Tourengeher allesamt nicht weiter auf der Route durch den Talboden gehen, sondern rechts hinauf abbiegen. Wir fragen und ein Tourengeher erklärt uns, dass dieser Weg kürzer ist und wir ihm ruhig folgen können.

Gesagt, getan. Es geht in der Wand recht knackig nach oben – kombiniert mit wenig Schnee und sehr eisigen Bedingungen ist das dann doch ganz schön fordernd. Doch wir haben gelernt – Harscheisen sind schon unten angelegt worden – ohne würde ich hier jetzt nicht gehen wollen, der Weg ist stellenweise auch recht ausgesetzt. Weiter oben treffen wir dann einen Tourengeher, der die Tour abbricht – keine Harscheisen und inzwischen deutlich schlechter werdendes Wetter haben ihn dazu bewogen.

Wir haben die Schwierigkeiten aber gut überwunden und steigen weiter auf. Inzwischen wechsle ich von den Sonnen- auf die Skibrille, so stark weht der Wind inzwischen. Die Sonne weicht auch immer mehr den Wolken und erste Fernblicke Richtung Gipfel verheißen auch nix Gutes.

Wir kämpfen aber weiter und erreichen nach 4:10h den Durchgang zur Flanke des Rotgangkogels, der auch die 2000er Grenze markiert. Obwohl nicht steil, ist es an dieser Flanke unangenehm zu gehen – einfach nur eisig hier. Das Wetter wird auch immer schlechter, der Gipfel ist inzwischen im Nebel verschwunden und nachdem wir nach einem weiteren Stück sehen, dass vor uns einige Tourengeher mit den Skiern am Rücken gerade einen Aufschwung durchqueren beschließen wir auf knapp 2100m und wahrscheinlich 30min vor dem Gipfel die Tour abzubrechen – Hochschwabwetter halt.

Das erste Stück fahren wir auf der Aufstiegsroute ab, nach dem Durchgang biegen wir aber in den Graf Meran Steig ab. Hier ist es nach den Schneefällen der letzten Tage noch nahezu unverspurt und vorsichtig fahren wir hier einige schöne Firnschwünge in den Schnee. Im unteren Teil ist es eh schon wieder vorbei – der Firn weicht dem „Haxenbrecherschnee“. Im Talboden ist es aber wieder halbwegs eisig und so kommen wir ohne viel anzuschieben recht gemütlich zurück bis zum Auto – der Gegenhang beim Franzosenkreuz natürlich ausgenommen, den müssen wir aufsteigen.

Fazit: Wunderschön hier, doch der Hochschwab ist halt ein Wetteranziehungspunkt und mit seinen 2277 auch kein Wanderberg mehr. Der Wind war vorhergesagt -die Wolken eher nicht. Wie dem auch sei – ein Studienkollege, den ich beim Aufstieg zufällig getroffen habe, hat später gemeint – wir haben nix versäumt am Gipfel, es war grauslich und kalt.

STATISTIK:

  • Strecke: Parkplatz Seewiesen – Untere Dullwitz – Obere Dullwitz – Variante unter dem Wetterkogel – Ende kurz vor der letzten Flanke vor dem Schiestelhaus – Abfahrt über den Graf Meran Steig in die Obere Dullwitz – ab hier wie Aufstieg
  • 19,7 km, 1228 hm Aufstieg (9,5 km)
  • Höchster Punkt: Flanke nach dem Rotgangkogel (2072m)
  • Einkehrmöglichkeit: Voisthalerhütte, Schiestelhaus
  • Aufstiegszeit 4:20 (inkl. Pausen), Gesamt 5:53 (davon in Bewegung 4:02)

Tag 14: Knittelfeld- Ingering II

Weiter geht’s über den Tremmelberg und Seckau nach Ingering II – dem Portal in die Berge.

Endlich geht es richtig weiter am Zentralalpenweg. Ich möchte meine erste wirklich lange Wanderung von Knittelfeld bis St. Nikolai im Sölktal gehen – das sind 7 Etappen, die ich in 5 oder 6 Tagen schaffen will.

Mit dem Zug kommt man von Wien, wo ich kurz noch im Büro war, recht komfortabel nach Knittelfeld – eigentlich wollte ich später fahren, doch die Wetterprognose (heiß, heißer am heißesten) lies mich umplanen und so bin ich schon um 13:05 abmarschbereit.

Los geht’s durch das brütend heiße Knittelfeld und ich mach noch absichtlich einen Umweg durch das Zentrum auf der Suche nach einen Bankomaten (der in Seckau am Weg gelegen wäre). Aber so seh ich wenigstens den Hauptplatz.

Der Hauptplatz von Knittelfeld wirkt recht ansprechend.

Bald schon geht es raus aus der Stadt, drüber über die Schnellstraße und ich gehe ganz gemütlich Richtung Tremmelberg, dessen Turm ich auf der Brücke das erste Mal erspähe. Zuerst auf Asphalt, dann auf Forststraßen, die aber auch nicht wirklich kühler sind. Vorbei beim schönen Bauernhof Böcksteiner verpasse ich noch kurz eine Abzweigung, die aber eh nur eine Abkürzung zum Feldweg ist. Dann wird es steil und obwohl ich im Wald gehe ist es noch immer fast unerträglich heiß.

Ich finde diese liebevoll gepflegten Rabatte einfach bewundernswert – hier beim Böcksteiner.

So bin ich mehr als glücklich, als ich um 14:53 nach gut 1 3/4h endlich das Monument am Tremmelberg erreiche. Gewarnt durch Gert quetsche ich mich durch das wirklich enge Drehkreuz und ersteige 174 Stufen – die Aussicht ist wirklich sehr schön.

Am Tremmelberg

Dann geht es zuerst rüber zur Kapelle und dann runter nach Seckau. Ich nehm hier nach kurzen Orientierungsproblemen einen gut ausgetretenen Waldweg – der Wanderweg wäre links am Feldweg entlang. Doch bald führen die Wege zusammen und ich stelle fest, mein Weg wäre eh der Orginalweg gewesen.

In Seckau schau ich mir zuerst das Stift an und kehre dann im GH Post ein – der ZAW- Stempel hier ist leider unbrauchbar. Nach in Summe 1h Pause starte ich um 17:13 meine letzten 10km nach Ingering – leider fast alles auf Asphalt, was mich nicht so stören würde, wenn. Ich der Glutofen da oben nicht noch immer Vollgas geben würde.

Stift Seckau

Aber irgendwann bin ich dann doch am Ziel – eine gemütliche Eingehetappe hab ich erwartet, doch es war wirklich anstrengend.

Meine heutige Unterkunft bei Fam. Bäuchler in Ingering II.

Statistik

  • Wegstrecke: 21 km
  • Zeit 5:52 (aktiv 4:49)
  • Höhenmeter: 831 auf/600 ab

Tag 13: Am Straßegg – Mixnitz

Am heutigen 13. Tag schließe ich meine Lücke und wandere über Almen, den Hochlantsch und die Bärenschützklamm runter zum Bahnhof Mixnitz, wo ich vorigen Herbst die Gleinalmüberschreitung abgeschlossen habe.

Nach einer sehr ruhigen und angenehmen Nacht ganz alleine im Lager starte ich um 07:14 meinen Weiterweg zum Etappenziel Mixnitz. Das Wetter ist gut – wenn auch deutlich wärmer als gestern und falls die Zeit es zulässt möchte ich als Fleißaufgabe den Hochlantsch mitnehmen.

Durchaus sportlich geht es los, und am Anfang wiederholt sich der gestrige Tag – viele Kreuze, viele entgegenkommende Wallfahrer und Almen und Wald wechseln sich ab.

Mitten auf der Alm ein Zelt – das sieht man auch nicht zu oft. Hier feiert die Landjugend Gasen wohl ein Fest.

Beim Landjugend Festplatz am Haberlstall teilt sich der Weg – ich wähle die direkte Linie hinauf aufs Wallfahrerkreuz. Oben angekommen biege ich scharf links entlang dem Zaun ab – 2 Wallfahrer kommen mir von dort entgegen – bis ich nach wenigen Metern erkenne, die geplante Route geht ja gerade aus. So wieder zurück und am Kreuz wandere ich einen Fahrweg entlang quer über die Ausläufer der Sommeralm (Kerschbaumalm?) runter Richtung GH Holzmeister, welches ich nach 1:25 um 08:39 erreiche. Oben hätte man auch rechts Richtung Heulantsch abbiegen können – sicherlich auch eine interessante Alternative zur Teichalm.

Beim GH vorbei kurz auf der (nicht wirklich stark frequentierten) Straße geht es gleich wieder rechts weiter auf einem gemütlichen Weg Richtung Teichalm. Doch vor dem schon erwarteten See erreiche ich zuerst das Hotel Pierer, dann geht’s runter zum See und zum GH (inzwischen Hotel) Vorauer, wo ich mir den Stempel hole und um 09:25 eine erste Pause einlege. Hier checke ich auch mein Handy, denn Sepp hat angekündigt, mir entgegengehen zu wollen und das wäre der geplante Treffpunkt. Doch keine Nachricht – ist sich also doch nicht ausgegangen, schade.

Die Teichalm ist wirklich außergewöhnlich groß und auch entsprechend beeindruckend.

So geht’s um 09:49 weiter und voll motiviert wandere ich den Hochlantsch hinauf, den ich um 10:50 nach genau einer Stunde erreiche. Am Gipfel angekommen erreicht mich doch noch ein SMS – Sepp ist kurz nach 11 auf der Teichalm – er kommt von Mixnitz rauf. So ein Sch… – jetzt ist es zu spät. Also kurz telefoniert – wir treffen uns beim Steirischen Jokl, wo ich um 11:27 eintreffe und auf ihn warte. Gemeinsam machen wir gemütlich Pause und beginnen um 13:04 mit dem Abstieg.

Zuerst den Fahrweg runter, am gefühlt doppelt überbelegten GH „Zum guten Hirten“ vorbei geht es runter in die Bärenschützklamm, einem kleinen Highlight meiner Tour. Gottseidank kommen uns nicht allzuviele Klammbezwinger entgegen und wir kommen rasch vorwärts (am besten geht das Ausweichen, indem wir uns einfach aufs Geländer setzen). Die Wartezeiten nutzen wir zum Genießen – die Klamm ist wirklich sehr schön und auch bestens gewartet, da zahl ich unten gerne die 3 EUR Erhaltungsbeitrag.

Danach geht es doch relativ lang und für mich überraschend steil (hab die Karte schlampig gelesen) raus Richtung Mixnitz und nach einer weiteren Rast bei der Klammwirtin geht meine erste Begehung 2019 am Bahnhof Mixnitz um 15:50 zu Ende (ich hätte also locker den Zug um 15:39 geschafft).

Statistik Tag 13:

  • Wegstrecke: 24 km
  • Zeit 8:36 (aktiv 5:39)
  • Höhenmeter: 972 auf/1.659 ab

Tag 12: Auf der Schanz – Am Straßegg

Perfektes Wanderwetter begleitet mich bei der Fertigstellung von Etappe 10, welche ich voriges Jahr abbrechen musste.

Endlich geht’s wieder weiter. Eigentlich hätte ich für voriges Wochenende (Fronleichnam) die Strecke Knittelfeld – St. Nikolai (5 – 6 Tage) geplant, doch Doris von der Edelrautehütte gab mir klar zu verstehen – nix da, zuviel Schnee, zu gefährlich. Dafür hab ich dieses Wochenende nun als Alternative den Lückenschluss von GH Auf der Schanz nach Mixnitz eingeplant, die Wetterprognose ist absolut stabil und ich pack gleich mal nur die kurze Hose ein.

Die Anreise ist etwas beschwerlich, insgesamt 4 mal muss ich umsteigen und die ÖBB mach es mehr als spannend und so bin ich zum ersten Mal entspannt, als ich kurz nach halb 12 endlich im Bus sitze, der mich direkt beim Schanzwirt absetzt.

Beim letzten Mal sah das noch ganz anders aus – nun ist das Rückhaltebecken für Stanz schon fertig gebaut.

Gestärkt geht es um 12:40 auch schon los und ich wandere schon bald abwechslungsreich durch Almen und kurze Waldstücke zuerst flach, dann doch etwas steiler hinauf zum Fürstkogel, der sich leider als Baustelle präsentiert.

Auf der Gegenseite geht es dann wieder runter bis zur Herrenalm, wo ich die Hütte umrunden muss um den Weiterweg zu finden (das einzige Mal heute, wo ich den Weg nicht sofort finde). Eine gute Stunde (1:08) bin ich bis hierher unterwegs.

Dann geht es wieder ein wenig – aber unschwer -bergauf bis ich schon wieder zum Ziel etwa steiler absteige und um 15:32 mein Tagesziel , das GH Pretterbauer, erreiche. Zeitlich wäre sich also eine Weiterwanderung zur Teichalm leicht ausgegangen, ein wenig ärgere mich also schon, dass ich das am Tag 8 nicht so gemacht habe.

Ziel erreicht. Der hier wirkende und weithin bekannte Stroßegger Rudi lässt es sich nicht nehmen jeden Wallfahrer ein Ständlichen zu spielen. Ich hab keins bekommen, bin ja nur ein Weitwanderer. Übrigens – seit 2011 haben sich gerade mal 49 02er Begeher ins Wanderbuch eingetragen.

Zusammengefasst ist das heute eine super gemütliche, kurze Tour die am meisten von den vielen Mariazell-Wallfahrern und den damit verbundenen Erklärungen warum ich in die falsche Richtung gehe, geprägt war. Vielen Dank an dieser Stelle auch noch der Wallfahrergruppe (bzw. Genuss- oder Saufgruppe, so genau wussten sie es selber auch nicht) an die für mich neue Form des Schnapstrinkens – nämlich als „getarnte Mannerschnitten“.

UPDATE 2020: Ich bin grad zufällig drüber gestolpert – der legendäre Stroßegg Rudi ist am 18. April 2020 ganz unerwartet im 76. Lebensjahr verstorben. Ruhe in Frieden, Rudi!

Statistik Tag 12:

  • Wegstrecke: 13,8 km
  • Zeit 2:52 (aktiv 2:48)
  • Höhenmeter: 444 auf/455 ab

Tag 11: Hochanger Schutzhaus – Mixnitz

Tag 3 unserer Gleinalmüberschreitung sollte eigentlich ein gemütlicher Abstieg vom Schutzhaus zum Bahnhof Mixnitz sein.

Gestern habe ich zum ersten Mal Mitwanderer vom Zentralalpenweg getroffen – in der Früh auf der Gleinalmhütte ein Geschwisterpaar aus Knittelfeld und am Abend Sepp aus Gresten, der die Ruhephase der Altersteilzeit genießt. Sepp ist voriges Jahr im Oktober von Hainburg bis Mixnitz gegangen und gestern abend von Mixnix aufgestiegen. Konkretes Ziel hat er noch keines – solange das Wetter halt passt – lieber Sepp, ich wünsch dir alles Gute auf deinem Weiterweg, vielleicht treffen wir uns ja mal wieder.

Unser heutiges Ziel ist entspannt – Abstieg nach Mixnitz ist angesagt. Keine Höhenmeter, alles bergab und knapp 20 km – also auch nicht besonders weit. So genießen wir gemütlich und entspannt unser Frühstück und starten um 08:36 von der Hütte. Erst Station ist das Kreuz vom Hochanger, das wir gestern nicht mehr besucht haben.

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Am Hochanger gleich neben der Hütte. Der letzte Gipfel unserer Tour.

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Rückblick auf die Hütte, die gerade generalsaniert wird.

Nachdem wir den Weg vom Eisenpass kennen, erlauben wir uns eine kleine Kurskorrektur und wählen direkt vom Gipfel weg einen Steig hinunter Richtung Zlattengraben. Dadurch wollen wir auch ein paar Meter sparen, denn Sepps linker Fuß ist gerötet und leicht entzündet – er hat Schmerzen, maschiert aber tapfer los.

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Die letzte Fernsicht – unten im Tal befindet sich Bruck an der Mur.

Ohne besondere Highlights geht es zuerst steil runter durch den Wald und anschließend lange den Graben entlang des Zlattebachs hinaus, bis wir nach 3 Tagen Berge Zlatten erreichen und um 10:40 den Kanal überschreiten. Eigentlich geht es nun weiter nach Kirchdorf, doch in Zlatten gibt es anscheinend kein Gasthaus und damit auch keine Stempelstelle mehr, das Gasthaus in Kirchdorf hat heute Montag Ruhetag und so zielen wir das GH Ritchie in Pernegg an. Wir lassen daher Kirchdorf rechts liegen, bleiben östlich vom Ausleitungskanal und überschreiten auf einer Fußgängerbrücke beim Murfeld nach dem Kraftwerk (darum der Kanal) die Mur, wo wir nach rund 200 m um 11:11 das Gasthaus erreichen.

Der Fahrplan verrät uns, dass um 12:39 ein Zug in Mixnitz hält, das ist für die 4 km dann doch etwas knapp, vorallem, weil Sepps Fußschmerzen nicht besser, sondern eher schlechter geworden sind. Meinen Vorschlag, am Bahnhof Pernegg zu warten und ich gehe alleine weiter, lehnt er aber ab. So machen wir gemütlich Rast und brechen um 12:05 auf – Ziel ist es, den Zug um 13:39 zu erreichen.

Nach 50 m Gehzeit gibt Sepp aber auf – die Schmerzen sind zu groß, er kann den Fuß nicht mehr heben. Ich habe vollstes Verständnis und erinnere mich nur zu gut an meine Tortur am Tag 3 von Großhöflein bis Wiesen. So begleitet er mich bis zur Kirche (die ist innen eine Wucht!), geht dann zurück zum Bahnhof Pernegg und ich gehe alleine weiter nach Mixnitz, wo ich um 13:01 am Bahnhof eintreffe und meine Gleinalmüberschreitung erfolgreich abschließe. Den abschließenden Stempel hole ich mir vis a vis im Cafe Regina.

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Am Ziel angekommen – Bahnhof Mixnitz Bärenschützklamm.

76,4 km und 3.454 hm im Aufstieg haben wir geschafft, das Wetter war perfekt (am 2. und 3. Tag fast ein wenig zu warm, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau) und es war ein wunderbarer Abschluss für heuer. Ob ich den 1,5-tägigen Lückenschluss (ab heute fährt ja wieder der Bus auf die Schanz) noch heuer mache oder einfach als Frühlingstour 2019 die Wartezeit auf den Weiterweg Richtung meines 2019er Ziels Obertauern verkürze, entscheide ich noch in den nächsten Wochen.

Statistik Tag 11:

  • Wegstrecke: 15,7 km
  • Zeit 4:19 (aktiv 3:12)
  • Höhenmeter: 79 auf/938 ab