Welterbesteig Tag 8: Aggsbach Markt – Melk (Ziel)

Finale. An diesem heißen Sommertag im August nehmen wir uns mit den Etappen 7 und der kurzen Etappe 8 doch einiges vor um unser Ziel in Melk zu erreichen.

Knapp 28 km trennen uns vom Ziel und um 8:58 starten wir in Aggsbach Markt los. Nach ein paar Metern im Dorf wandern wir auf der Edelbergrunde sportlich los und erledigen die ersten 300hm in etwas über 30 Minuten. Danach gehts aber gemütlich durch typisches Wald- und Wiesengelände weiter, bis wir nach etwas über einer Stunde Gehzeit den Ort Zintring erreichen.

Nun geht es runter in den Graben des Grimsingbaches und auf der anderen Seite wieder rauf – meist sind wir hier auf Forststraßen unterwegs. Bei einem (zugesperrten?) Gasthaus mit Bushaltestelle vorbei geht es nun entlang des Felbringbachs stetig bergab bis wir nach 2:50 die Käfermühle erreichen. Hier weichen wir kurz vom Weg ab und besuchen die Ruine Burgkirche Gossam, die nur 3 Minuten die Straße runter liegt – interessantes Bauwerk so mitten im Wald.

Danach geht es wieder bergauf, bis wir um 12:20 Mödersdorf erreichen. 13km sind wir bis jetzt gewandert und knapp 3,5h – da kommt uns ein Kühlschrank mit kühlen Getränken und Eis mehr als nur gelegen. Nach Mödersdorf geht es noch ganz kurz bergauf, dann aber wandern wir zuerst durch den Wald, dann aber über aussichtsreiche Wiesen und Wege ins Etappenziel Emmersdorf, welches wir nach gut 4h kurz nach 13 Uhr erreichen. Mittagspause! Doch leider finden wir kein offenes Gasthaus und so gehen wir nach 15min Suche gleich weiter. Wir starten somit um 13:20 ein wenig hungrig mit Etappe 8 – die für uns letzte Etappe am Welterbesteig.

Verpflegung in Zeiten von COVID19

Un wieder geht es hinauf ins Waldviertel – doch diesmal sind es nur ein wenig mehr als 100hm und es ist auch unser allerletzter Anstieg. Nach 30min erreichen wir auch schon Rantenberg und von dort weiter auf die Dachbergwarte. Schaut gut aus, wäre sicher nett – doch leider zugesperrt und den Schlüssel wollen wir uns jetzt auch nicht wirklich holen. So geht es gleich weiter und wir steigen ab nach Hain und gleich runter zur Donau nach Luberegg, wo wir um 14:45 endlich im Tschecherl am Hafen unsere Mittagspause machen.

Frisch gestärkt starten wir um 15:55 unsere letzten Kilometer. Zuerst zur Donau und entlang der „Insel“ (ist das eine Folge des Kraftwerks?) bis zum Donaukraftwerk Melk. Dort dürfen Radfahrer und Fußgänger die Donau überqueren und dann wandern wir am rechten Ufer entlang Richtung Melk, wo wir um 16:55 unser Tagesziel erreichen – genau dort, wo wir am 11.04.2020 los marschiert sind.

Bei einem guten Kaffee und einem Eisbecher lassen wir den Welterbesteig nachklingen. 9 Wandertage oder 41 Stunden haben wir für die 188,8km und 6.590hm, eingeteilt in 15 Etappen, benötigt. Wir durchwanderten dabei den Dunkelsteinerwald, die Wachau und am Ende die Südausläufer des Waldviertels und lernten in unserer unmittelbaren Heimat viele neue Orte und Plätze kennen.

Wir haben den Welterbesteig abgeschlossen!

Jeder einzelne Tag hatte für sich seine Höhepunkte, doch müssten wir eine Siegeretappe küren, so wäre es wohl jene am Tag 4 von Bergern bis Rothenhof, welche die Wachau von ihrer schönsten Seite zeigt. Alles in allem ist es ein wirklich schöner und empfehlenswerter Weg, der mit seinen zwar meist kurzen aber immer wieder knackigen Anstiegen auch durchaus fordernd sein kann.

STATISTIK:

  • Strecke: Aggsbach Markt – Zintring – Emmersdorf (Etappe 7) – Hain – Luberegg – Donaukraftwerk – Melk (Etappe 8)
  • 27,1 km, 789 hm Aufstieg, 787 hm Abstieg, höchster Punkt irgendwo am Weg (524m)
  • Einkehrmöglichkeit: Emmersdorf, Luberegg, Melk
  • Gehzeit netto 5:52, inkl. Pausen 7:56

Welterbesteig Tag 1: Melk – Maria Langegg

Inspiriert durch Corona beschließen meine Frau und ich den Welterbesteig zu begehen. Startpunkt ist für uns das nahegelegene Melk.

Coronabedingt waren wir in den letzten Wochen viel spazieren – daheim oder im näheren Umfeld. Nun wollen wir aber irgendwie ein Projekt starten, um auch ein Ziel zu haben. Mehrere Rundwanderwege in der Umgebung bieten sich an, Gewinner wird der Welterbesteig in der Wachau.

So starten wir am Ostersamstag bei perfektem Wanderwetter um Punkt 8 in der Früh am Melker Hauptplatz. Das Auto wird gleich unten bei der B1 geparkt – Corona spart uns hier sogar die Parkgebühr. Zuerst die menschenleere Fußgängerzone entlang, dann kurz hinauf zum Stift – auch hier kein Mensch, wirklich sehr, sehr ungewohnt präsentiert sich hier eines der Top Ausflugsziele Österreichs. Nun geht es ziemlich fad entlang der Wiener Straße bis zum Kreisverkehr der B1 und geradeaus runter nach Spielberg, wo wir vorbei am gesperrtem Spielplatz Richtung Pielach wandern.

Dann hinauf auf den Pielachberg mit schönem Rückblick nach Melk über eine „Hoch“ebene erreichen wir nach gut einer Stunde um 09:10 das Jonaskreuz. Von hier geht es schon wieder bergab nach Schönbühel, welches wir um 09:47 erreichen. Hier geht es gleich weiter nach Berging – wo die meiner Meinung nach größte Bausünde der ganzen Wachau steht. Warm ist es inzwischen geworden und so freuen wir uns über den Schatten des Dunkelsteiner Waldes, den wir nach Berging wieder betreten, und gleich für eine kurze Pause nutzen.

Der Weg hinaus zur Hohenwarter Höhe kommt uns bekannt vor, sind wir doch erst vor einigen Tagen hier bei Geroding spazieren gewesen. 3 Stunden sind wir unterwegs und kürzlich hier durchgeführte Schlägerungen erschweren uns kurz das Weitergehen – die Wege sind schwerst in Mitleidenschaft gezogen. Doch nun geht es steil bergab und 11:57 erreichen wir wieder die Donau bei Aggsbach – Mittagspause.

Um 12:18 geht es weiter und nach kurzen Weg durch das Dorf entlang des Bachs erreichen wir um 12:41 das offizielle Ende von Etappe 1. Wir gehen aber weiter , überqueren auf nicht gerade romantischen Feldwegen eine Kuppe und erreichen auf der anderen Seite Aggstein, wobei wir nicht in den Ort hineingehen, sondern uns zuerst durch den Wald und später am Eselsteig zur Ruine Aggstein hocharbeiten. Gut 20 km haben wir schon in den Beinen und so ist der steile Anstieg bei inzwischen doch recht starker Sonne nicht gerade gemütlich.

Doch um 13:45 ist es geschafft und mit der Ruine Aggstein erreichen wir ein weiteres Highlight am Welterbesteig. Besichtigung natürlich nicht möglich, alles zu – bis auf ein paar einsame Kletterer auch hier alles menschenleer. Von hier aus geht es nun gemütlich zuerst leicht bergauf und dann leicht bergab die letzten 4 km bis nach Maria Langegg, unserem heutigen Etappenziel, welches wir um 14:42 erreichen.

Fazit:

Die Wachau ist natürlich kein Gebirge und unsere Wanderung führt uns auch hauptsächlich durch den Dunkelsteiner Wald. Trotzdem darf man sich hier keinen Spaziergang erwarten und hat im Laufe eines Tages so manch ordentliche Steigung oder Abstieg zu bewältigen. Gemütlichen Wanderern sei daher empfohlen, sich an die offizielle Etappeneinteilung zu halten, damit die Wanderung auch wirklich Freude macht.

STATISTIK:

  • Strecke: Melk – Spielberg – Schönbühel – Berging – Hohenwarter Höhe – Aggsbach Dorf – Ruine Aggstein – Maria Langegg
  • 25,8 km, 1022 hm Aufstieg, 746 hm Abstieg, höchster Punkt 597 m (kein Gipfel)
  • Gehzeit netto 5:42, inkl. Pausen 6:41