Tag 28: Neue Prager Hütte – Großvenediger – Kürsingerhütte

Heute erreichen wir den höchsten Punkts des Zentralalpenwegs – die Venedigerscharte auf 3.407m, die gleichzeitige Besteigung der weltalten Majestät ist da natürlich vorprogrammiert.

Nachdem der Schneefall gestern Abend bald wieder aufgehört und es aufgeklart hat, haben wir uns von der Hütte aus den Gletscher angeschaut und festgestellt – Spalten sind ausreichend vorhanden, da wird uns heute nicht fad. Wir beschließen daher auch einen frühen Start, um den Nachtfrost zu nutzen.

So starten wir nach einem kleinen Frühstück und dem Zusammenräumen der Hütte um 05:38 unseren Gipfeltag und dieser beginnt mühsam. Der Schnee ist gestern nicht gänzlich geschmolzen und so erwartet uns als Morgensport ein Tanz über teilweise vereistes Blockwerk. Zuerst rund 50 hm hinunter, dann später hinauf auf ca. 3000 m Seehöhe, wo wir nach knapp 1,5 h den Anseilplatz am Schlatenkees erreichen.

Wir machen eine kurze Pause, legen die Gletscherausrüstung an und betreten eine halbe Stunde später um 7:40 den Gletscher. Entlang von Längsspalten geht es den ersten Aufschwung empor, dann etwas flacher immer in Richtung des Hohen Aderls. Es liegen hier rund 10 cm Neuschnee, welcher den Gletscher im Licht der aufgehenden Sonne erstrahlen lässt, aber auch mögliche Wegspuren gut versteckt. Wir sind heute auch die Einzigen, die den Großvenediger von dieser Seite aus erklimmen.

Im nächsten Spaltenfeld meinen wir eine Spur zu finden und folgen dieser auch, doch rasch werden die Spalten breiter und wir müssen umkehren. Schnell finden wir einen Weg heraus und können diese Zone rasch durchsteigen. Weiter geht es hinauf, hier scheinen auch weniger Spalten zu sein. Doch kurz nach 9 auf knapp 3.300 m Seehöhe bricht Sepp als unser Seilführer in eine nicht sichtbare Spalte ein – doch noch bevor das Seil spannt, fängt sein Rucksack den Sturz auf und Sepp kann alleine wieder rausklettern.

Wir steigen höher und der Blick weitet sich. Der Gipfelaufbau wird sichtbar, ebenso die Venedigerscharte (zumindest die Richtung) und auch einige (später viele) Seilschaften, die am Weg von der Kürsingerhütte hinauf auf den Gipfel sind. Wir drehen nun in Richtung Scharte, zuerst gilt es aber abermals bis auf eine Höhe von 3350 m ein größeres Spaltenfeld zu überwinden, was aber nur ein paar kurze Umwege bedarf. Nun geht es geradeaus weiter, wir spüren neben der Höhe auch die letzten Tage in den Beinen und kommen nur recht langsam voran.

Das Wetter hat sich eingetrübt, doch umso näher wir dem Gipfelaufbau kommen, desto besser wird es – ein gutes Zeichen. Um 10 Uhr, also nach rund vier Stunden Wegzeit erreichen wir die „Autobahn“, also den schon stark ausgetretenen Weg von der Kürsingerhütte herauf.

Wir machen eine letzte Pause und es geht – wieder steiler – hinauf. Zwei größere Spalten sind zu queren und bald erreichen wir die letzte Hürde, den Grat zum Gipfel. Dieser ist gut ausgetreten und einfach geht es am kurzen Seil hinüber. Um 11 Uhr erreichen wir dann nach 5,5 Stunden Aufstiegszeit den Gipfel der Weltalten Majestät – Österreichs 5.höchsten Berg und der höchste Berg Salzburgs.

Im Ausblick erkennen wir, dass wir privilegiert sind – denn die Hohen Tauern hüllen sich allesamt in Wolken, nur hier ist ein Sonnenfenster. Nach ausgiebiger Pause auf dem angenehm großen Gipfelplateau starten wir um 11:30 mit dem Abstieg.

Der Schnee ist schon deutlich weicher, doch im Abstieg stört das nicht so sehr und wir kommen gut voran. Doch bald ist Pause – vor einer Leiter über eine große Spalte unter der Scharte müssen wir ein paar Seilschaften abwarten, bis wir ebenfalls übersetzen können. Danach geht es den Gletscher hinunter, einige größere Spalten mit recht spannenden Eisbrücken sind dabei zu queren – ob die noch lange halten?

Ganz am Ende durchqueren wir am ausgeaperten Gletscher noch ein Spaltenlabyrinth, bevor wir um 13:45 das Obersulzbachkees verlassen. Hier geht es dann nochmals im Fels ein paar Meter bergauf und schließlich erreichen wir kurz nach 15 Uhr die Kürsingerhütte, wo wir gemeinsam mit 150 anderen Bergsteigern den Abend und die Nacht verbringen – im Vergleich zu gestern ein völlig konträres Erlebnis, doch die Hütte ist wirklich perfekt organisiert.

Lois hat neben dem Video der ganzen Wanderung auch noch ein Gletscher Special vom Gipfeltag erstellt.

Am nächsten Morgen starten wir nach einem guten Frühstück (dass auf der Kürsingerhütte jederzeit eingenommen werden kann, das hatte ich bisher noch auf keiner einzigen anderen Hütte) um 07:22 unseren Abstieg. Zuerst noch gemütlich, dann etwas steiler geht es Richtung Tal, bis wir quasi am Abgrund stehen und seilversichert durch die Wand absteigen. Nach gut 45 min sind wir am Talboden angekommen und wandern den Gletscherbach entlang (Gletscherlehrpfad) bis wir nach 1:15 h und 3,3 km an der Talstation der Materialseilbahn ankommen. Hierher haben wir uns das Hüttentaxi bestellt, welches uns um 10 EUR p. P. den schönen, aber langen Weg zum Parkplatz Hopffeldboden bringt, wo uns unsere Frauen abholen und unsere 4-Tages Wanderung endgültig zu Ende geht.

Morgenpanorama von der Kürsingerhütte aus
Im Obersulzbachtal angekommen

Link zum Track.

Statistik

  • Wegstrecke: 12,2 km; Abstieg 3,3 km
  • Zeit: 9:27 (aktiv 4:59); Abstieg 1:16 (aktiv 1:13)
  • Höhenmeter: 969 auf/1200 ab; Abstieg 0 auf/629 ab
  • Nächtigung: Kürsinger Hütte

Tag 27: St. Pöltner Hütte – Neue Prager Hütte

Am Ende der Hohen Tauern wartet der Großvenediger. Und wie es sich für die weltalte Majestät gehört, nähert man sich langsam und andächtig – über den St. Pöltner Westweg, auch Venediger Höhenweg genannt.

Im Zuge unserer 9 summit Tour gilt es u.a. noch den Großvenediger zu besteigen. Als Mitglieder der AV Sektion St. Pölten wollen wir diesen über die St. Pöltner Hütte und den St. Pöltner Westweg besteigen – perfekt für mich, kann ich dadurch gleich 2 Etappen am Zentralalpenweg abhaken.

So starten wir eigentlich schon am Donnerstag, den 11.08., nach gutem Frühstück (wie immer bei Lois) von zuhause weg und erreichen kurz vor 14:00 Uhr den Parkplatz am Hintersee im Felbertal (Kostenpflichtig, max. Ticket für 3 Tage erwerbbar). Von dort führt der Aufstieg zur St. Pöltner Hütte ein paar Minuten entlang des Sees, dann vorbei an einer gemütlichen Jausenstation (bei der wir natürlich gleich einkehren) und dann nach knapp 2 km Wegstrecke links hinauf, wo es zuerst steil die Wiesenhänge, dann aber bald Drahtseilgesichert durch die steilen Wandabbrüche geht, bis man nach rund 2,5 h Gehzeit auf einem Hochplateau ankommt.

Ab da geht es zuerst gemütlich dahin, am idyllischen Plattachsee vorbei und gegen Ende wieder etwas steiler zur St. Pöltner Hütte, die man ab Erreichen des Plateaus sehen kann. Gestört wird die Idylle nur von den Hochspannungsmasten über den Felbertauern (die mich im Gegensatz zu denen am Windsfeld diesmal wirklich stören). Kurz vor 18:00 erreichen wir dann die Hütte, die überraschenderweise ziemlich leer ist.

Plattachsee
Auf der St. Pöltner Hütte – es hängt noch die Deko von der 100Jahr Feier von voriger Woche

Der Grund dafür ist wohl auch der, dass die Neue Prager Hütte am 8.8. wegen Wassermangel die Saison vorzeitig beendet hat. Wir haben allerdings beschlossen, es trotzdem zu riskieren und spekulieren mit einem noch vorhandenen Notbetrieb, ansonsten wird es der Winterraum. Der Abend auf der Hütte ist gemütlich und der Hüttenwirt warnt uns noch vor den Gletscherspalten am Berg bzw. dass wir nicht vergessen sollen, vor der Hütte unsere Wasservorräte aufzufüllen – Bäche gibt es dazu genug.

Und so starten wir nach angenehmer Nacht und gutem Frühstück am 12.08. um 07:48 unseren Wandertag – für mich sind das auch die allerersten Zentralalpenwegmeter in Osttirol (die gibt es zwar schon vorher, aber diese Etappen hab ich ja noch nicht). Zuerst geht es kurz bergab und nach ein paar Hundert Meter erreichen wir eine Weggabelung, wo man weiter nach Süden Richtung Matrei (Außergschlöss) absteigen könnte, wir biegen aber nach rechts in den St. Pöltner Westweg ein, auch Venediger Höhenweg genannt.

Es beginnt nun eine wirklich wunderschöne Höhenwanderung hinein in den Talschluss des Gschlösstals, mit den üblichen Auf und Abs, nur einmal unterbrochen von einem kurzen, seilgesicherten Anstieg. Generell an dieser Stelle ein großes Lob an das Wegeteam – sowohl beim gestrigen Aufstieg als auch heute: TOP Wege, bestens markiert und gesichert und man sieht die viele Arbeit, die hier investiert wurde – DANKE dafür!

Nach einem nun doch schon langem Marsch von fast 10km und knapp 5h Gehzeit (inkl. Pausen) beginnen wir um 13:40 den einzig nicht schönen Teil heute – den mühsamen Abstieg über steiles Blockwerk hinunter in den Talboden, wir sind inzwischen schon fast beim Talschluss ergo dem Gletscherende angelangt.

Rechts der Talschluss des Gschlösstals – den Hang voraus werden wir noch queren.

300 hm Abstieg und 40min später ist es geschafft und wir wandern kurz entlang des Gletscherbachs talauswärts, bevor es über eine Brücke auf die andere Seite geht. Das Wetter hat inzwischen wie angekündigt umgeschlagen, Wolken ziehen auf und stellenweise regnet es schon. Wir rasten daher auch nur kurz und steigen nun den steilen Gegenhang (teilweise versichert) wieder auf, bis wir nun sanfter ansteigend den steilen Hang Richtung Alte Prager Hütte queren. Als wir diese gegen 14:40 erreichen, wird der Regen, der uns inzwischen auch eingeholt hat, stärker und wir stellen uns in der zum Museum umgebauten Hütte unter (also für 4 Personen geht es sich im Vorraum gerade noch aus).

Der Regen dauert aber nur kurz und so gehen wir weiter – das Ziel ist inzwischen oben am Berg zu sehen, 300 hm fehlen noch. Ungefähr 10 min nach der Hütte queren wir noch einen Bach, an dem wir unsere Wasservorräte für morgen füllen. Das Wetter wird immer schlechter und wir wechseln auf Regenausrüstung. Das ist gut, denn kaum gehen wir um 15:05 los beginnt es neuerlich zu regnen und dieser wird auch immer stärker. 250hm fehlen noch bis zur Hütte und da wissen wir ja auch nicht genau, was uns erwartet. Doch zuerst müssen wir mal rauf und es beginnt zu Graupeln. Das kenn ich schon, das sind die untrügerischen Vorboten eines Gewitters. So holen wir nach langem Wandertag unsere letzten Reserven raus, inzwischen höre ich es auch donnern – weiter weg zwar, aber man weiß ja nie, was kommt.

Um 15:39 ist es soweit und wir erreichen die Hütte. Diese ist noch nicht Winterfest, aber es brennt kein Licht und sie wirkt verlassen – was sie auch ist. Ich betrete als erstes den Winterraum und stelle fest, wir sind alleine, der Winterraum ist sehr schön und es gibt Brennholz. Also alles gut. Wir machen somit als erstes Feuer, inzwischen ist auch schon die 2. Gruppe da und Thomas packt sich nochmal zusammen und geht unserer Nachzüglergruppe entgegen, um ihnen zu helfen. Bald treffen diese ein und wir feiern meinen Geburtstag als ein ganz besonderes Hüttenerlebnis – Lois hat sogar eine Flasche Wein von der St. Pöltner Hütte herübergetragen.

Wasser finde ich am nächsten Tag in einer Zisterne oberhalb der Hütte, wir wissen aber nicht, ob es Trinkwasser ist. Wir haben aber die Graupel genutzt und diese einfach geschmolzen. Später hat es dann zu schneien begonnen und somit wissen wir nun – Graupel schmecken deutlich besser als Schnee ;).

Danke wieder an Lois für das Video (inkl. Großvenediger und Abstieg).

Link zur Tour auf Bergfex (inkl. Track).

Statistik

  • Wegstrecke: 15,0 km; Aufstieg 6,8 km
  • Zeit: 7:51 (aktiv 5:26); Aufstieg 3:56 (aktiv 2:30)
  • Höhenmeter: 948 auf/634 ab; Aufstieg 1163 auf/4 ab
  • Nächtigung: Neue Prager Hütte bzw. St. Pöltner Hütte am Vortag

Welterbesteig Tag 8: Aggsbach Markt – Melk (Ziel)

Finale. An diesem heißen Sommertag im August nehmen wir uns mit den Etappen 7 und der kurzen Etappe 8 doch einiges vor um unser Ziel in Melk zu erreichen.

Knapp 28 km trennen uns vom Ziel und um 8:58 starten wir in Aggsbach Markt los. Nach ein paar Metern im Dorf wandern wir auf der Edelbergrunde sportlich los und erledigen die ersten 300hm in etwas über 30 Minuten. Danach gehts aber gemütlich durch typisches Wald- und Wiesengelände weiter, bis wir nach etwas über einer Stunde Gehzeit den Ort Zintring erreichen.

Nun geht es runter in den Graben des Grimsingbaches und auf der anderen Seite wieder rauf – meist sind wir hier auf Forststraßen unterwegs. Bei einem (zugesperrten?) Gasthaus mit Bushaltestelle vorbei geht es nun entlang des Felbringbachs stetig bergab bis wir nach 2:50 die Käfermühle erreichen. Hier weichen wir kurz vom Weg ab und besuchen die Ruine Burgkirche Gossam, die nur 3 Minuten die Straße runter liegt – interessantes Bauwerk so mitten im Wald.

Danach geht es wieder bergauf, bis wir um 12:20 Mödersdorf erreichen. 13km sind wir bis jetzt gewandert und knapp 3,5h – da kommt uns ein Kühlschrank mit kühlen Getränken und Eis mehr als nur gelegen. Nach Mödersdorf geht es noch ganz kurz bergauf, dann aber wandern wir zuerst durch den Wald, dann aber über aussichtsreiche Wiesen und Wege ins Etappenziel Emmersdorf, welches wir nach gut 4h kurz nach 13 Uhr erreichen. Mittagspause! Doch leider finden wir kein offenes Gasthaus und so gehen wir nach 15min Suche gleich weiter. Wir starten somit um 13:20 ein wenig hungrig mit Etappe 8 – die für uns letzte Etappe am Welterbesteig.

Verpflegung in Zeiten von COVID19

Un wieder geht es hinauf ins Waldviertel – doch diesmal sind es nur ein wenig mehr als 100hm und es ist auch unser allerletzter Anstieg. Nach 30min erreichen wir auch schon Rantenberg und von dort weiter auf die Dachbergwarte. Schaut gut aus, wäre sicher nett – doch leider zugesperrt und den Schlüssel wollen wir uns jetzt auch nicht wirklich holen. So geht es gleich weiter und wir steigen ab nach Hain und gleich runter zur Donau nach Luberegg, wo wir um 14:45 endlich im Tschecherl am Hafen unsere Mittagspause machen.

Frisch gestärkt starten wir um 15:55 unsere letzten Kilometer. Zuerst zur Donau und entlang der „Insel“ (ist das eine Folge des Kraftwerks?) bis zum Donaukraftwerk Melk. Dort dürfen Radfahrer und Fußgänger die Donau überqueren und dann wandern wir am rechten Ufer entlang Richtung Melk, wo wir um 16:55 unser Tagesziel erreichen – genau dort, wo wir am 11.04.2020 los marschiert sind.

Bei einem guten Kaffee und einem Eisbecher lassen wir den Welterbesteig nachklingen. 9 Wandertage oder 41 Stunden haben wir für die 188,8km und 6.590hm, eingeteilt in 15 Etappen, benötigt. Wir durchwanderten dabei den Dunkelsteinerwald, die Wachau und am Ende die Südausläufer des Waldviertels und lernten in unserer unmittelbaren Heimat viele neue Orte und Plätze kennen.

Wir haben den Welterbesteig abgeschlossen!

Jeder einzelne Tag hatte für sich seine Höhepunkte, doch müssten wir eine Siegeretappe küren, so wäre es wohl jene am Tag 4 von Bergern bis Rothenhof, welche die Wachau von ihrer schönsten Seite zeigt. Alles in allem ist es ein wirklich schöner und empfehlenswerter Weg, der mit seinen zwar meist kurzen aber immer wieder knackigen Anstiegen auch durchaus fordernd sein kann.

STATISTIK:

  • Strecke: Aggsbach Markt – Zintring – Emmersdorf (Etappe 7) – Hain – Luberegg – Donaukraftwerk – Melk (Etappe 8)
  • 27,1 km, 789 hm Aufstieg, 787 hm Abstieg, höchster Punkt irgendwo am Weg (524m)
  • Einkehrmöglichkeit: Emmersdorf, Luberegg, Melk
  • Gehzeit netto 5:52, inkl. Pausen 7:56

Welterbesteig Tag 7: Mühldorf – Aggsbach Markt

Am vorletzten Tag am Welterbesteig verändert sich die Landschaft doch recht deutlich – die Wachau weicht dem Waldviertel.

Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Quartier, dem GH Weißes Rössl, starten wir gegen 3/4 9 unseren vorletzten Welterbesteigtag mit den Etappen 5 und 6. Nach ein paar Metern durch Mühlbach biegen wir schon auf den Trenning ein und stapfen gleich mal ordentlich steil empor. 35 Minuten und nicht immer ganz am Weg später sind wir auch schon am Gipfel dieses kleinen Berges der mit Kreuz und Bankerl zur ersten Rast einlädt. Apropos – wenn man sich den Aufstieg ersparen will, kann man den Trenning auch einfach umgehen.

Nach einer kurzen Pause geht es dann auf der anderen Seite wieder bergab und nach 1 Stunde Gehzeit erreichen wir ein paar Bauernhöfe. Von hier weg geht es nun wieder hinauf auf den Jauerling, der übrigens mit seinen 960m der höchste direkt an die Donau angrenzende Berg ist.

Die nächsten 45min und knapp 400hm geht’s durchaus sportlich bergauf, meist auf Wegen, manchmal auch auf Forststraßen – aber immer durch den Wald. Danach wird es aber flacher und wir wandern gemütlich rüber zum Naturparkhaus, wo wir nach weiteren 15min eintreffen.

Mit einer wunderbaren Suppe gestärkt wandern wir 30min später ein paar Minuten die Straße hinauf und biegen dann nach einem kurzen Waldstück rechts vom Weg ab, wo wir nach einigen Metern den Gipfel des Jauerlings erreichen, wobei Gipfel vielleicht doch das falsche Wort für diesen Punkt ist :). Doch auch dieser Platz hat seine besondere Wirkung und gleichzeitig stehen wir am höchsten Punkt des Welterbesteiges.

Gipfelkreis am Jauerling

Nun geht es eben zurück zum Weg und in einer Schleife zum Sender und damit auch zur Bergstation des zumindest in der Flutlichtsaison weithin sichtbare Skigebiet Jauerling. Wir wandern aber nicht die Piste hinab, sondern biegen Richtung Süd-Ost in den Wald ab. Stetig geht es nun bergab, bis wir nach einigen km die ersten Häuser von Maria Laach erreichen. Der Weg ist inzwischen einem ausgewaschenen Forstweg gewichen und nicht gerade das Highlight am Welterbesteig. Doch noch geht es nicht nach Maria Laach, sondern wir drehen eine Schleife über Norden und machen dabei auch noch ein paar Höhenmeter. Kurz v0r 13:00 nach gut 4 Stunden Wegzeit ist es aber geschafft und wir erreichen den Hauptplatz von Maria Laach und das Etappenziel von Etappe 5.

Im Gasthaus Ringl direkt am Platz machen wir Mittagspause, ehe wir um 13:55 wieder losstarten. Das Wetter war bis hierher eigentlich ganz gut, Wolken und Sonne, doch die Tendenz ist eher negativ und es schaut ein wenig nach Gewitter aus. Zuerst geht es noch ein paar Gassen durch Maria Laach, dann runter in einen Graben, durch eine Christbaumwald und gegenüber wieder bergauf. Möglicherweise liegt es am Suppenkoma, oder aber an der doch etwas eintönigen Waldwanderung und an den knapp 15km und den 1000hm Aufstieg, aber es ist grad ein wenig zäh.

Doch die Strecke meint es gut und wir erreichen rasch offene Felder und sehen sogar die Donau. Durch eine kleine Ortschaft geht es gemütlich weiter bergab. Knapp 45min sind seit dem Start vergangen, nun wird es steiler und wir steigen ab Richtung Tagesziel. Und fast hätten wir es geschafft, doch 10 min vor dem Ziel erwischt uns das Gewitter. Zuerst warten wir geschützt unter den letzten Bäumen am Weg noch ab, doch es wird mehr und wir wechseln auf Regenausrüstung, in der wir dann die letzten Meter durch Aggsbach wandern und um 15:30 müde das Ziel erreichen. Nach einer kurzen Stärkung im Kaffeehaus fahren wir dann mit dem Bus zurück nach Spitz zum gestrigen Ausgangspunkt.

STATISTIK:

  • Strecke: Mühldorf – Trenning – Jauerling – Zeißing – Maria Laach (Etappe 5) – Eichberg – Aggsbach Markt (Etappe 6)
  • 21,4 km, 945 hm Aufstieg, 1.094 hm Abstieg, höchster Punkt Jauerling (960m)
  • Einkehrmöglichkeit: Naturparkhaus Jauerling, GH in Maria Laach und Aggsbach Markt
  • Gehzeit netto 4:55, inkl. Pausen 6:48

Welterbesteig Tag 6: Weißenkirchen – Mühldorf

Heute sind die letzten beiden „richtigen“ Wachau Etappen am Programm – mit Nächtigung in Mühldorf.

Heute starten wir erstmalig zu einer 2-Tagestour am Welterbesteig, welches uns unserem Ziel sehr nahe bringen soll. Wir parken unser Auto am kleinen Parkplatz an der Donau und starten kurz vor 9 in Weißenkirchen, welches um diese Zeit noch sehr ruhig ist.

Nach ein paar Minuten lassen wir den schönen Weinbauort auch schon hinter uns und wandern zwischen den Weinbergen. Wunderschön ist es hier mit herrlichem Ausblick. Nach knapp einer Stunde führt der Weg mit nur einer kurzen Unterbrechung in den Wald und so sehen wir die Wachau erst kurz vor Spitz wieder, als wir beim roten Tor aus dem Wald kommen.

Gegen 11:40 erreichen wir nach knapp 3h Gehzeit Spitz, welches auch gleichzeitig das Ende von Etappe 3 markiert. Wir gehen nach einer Mittagsrast um 12:31 weiter und besteigen zuerst den 1000 Eimer Berg, sicherlich eines der berühmtesten Wahrzeichen der Wachau. Recht hoch ist er ja nicht und von der Nordseite aus nur mit Sträuchern und Bäumen bewachsen – der Weinbau findet im Süden statt. 15 Minuten dauert der Aufstieg – also empfehlenswert auch bei einem Kurzbesuch in Spitz.

Wir steigen nun wieder ab und folgen dem Weg aus Sipitz hinaus weiter in den Spitzer Graben, wo auf dessen Südhängen bis unmittelbar vor Mühldorf alles im Zeichen des Weins steht. Meist führt der Weg an der Waldgrenze und so haben wir nicht nur die Sonne immer im Rücken, sondern auch ein wunderschönes Panorama. Besonders spannend ist es aber, dass dieses sich doch deutlich verändert hat, so schauen wir nun auf die Waldrücken des Jauerlings – so schnell ist die Donau aus unserem Blick entschwunden.

Kurz vor 3 erreichen wir die ersten Ausläufer unseres Tagesziels Mühldorf. Doch der Weg macht noch eine Schleife und wir umgehen Mühldorf nördlich Richtung Oberranna. Die Burg Ranna ist dann aber wohl Privatbesitz, zumindest sind die Tore fest verschlossen. Von der Burg geht es dann über Wiesen runter in den Ort, wo wir um 15:37 am Hauptplatz und damit auch bei unserem Nachtquartier, dem Gasthof Weißes Rössl, eintreffen.

STATISTIK:

  • Strecke: Weißenkirchen – Kollmitz – Rotes Tor – Spitz (Etappe 3) – Spitzer Graben – Mühldorf (Etappe 4)
  • 22,5 km, 915 hm Aufstieg, 768 hm Abstieg, höchster Punkt Burg Ranna (450m)
  • Einkehrmöglichkeit: Weißenkirchen, Spitz und Mühldorf
  • Nächtigung: GH Weißes Rössl (wirklich empfehlenswert)
  • Gehzeit netto 4:56, inkl. Pausen 6:07

Wanderung auf die Hinteralm

Der Lockdown ist endlich vorbei und wir wollen sogleich die heimische Hüttengastronomie mit unserem Besuch unterstützen.

Die Wetterprognose ist zwar bescheiden, doch wir wollen endlich etwas Normalität und so führt uns die 1. Wanderung 2021 auf die Hinteralm – ein Ziel, welches ich schon 2x im heurigen Winter besucht habe.

Wir wählen die etwas gemütlichere Variante vom Grünen Tor, wo wir auch parken und um 08:25 starten. Ein paar Meter die Straße hinab biegt der Pichlersteig rechts in den Wald und es geht gleich ordentlich bergauf. Vom Regen der letzten Tage ist der Steig sehr glitschig und wir müssen ordentlich aufpassen, um nicht wegzurutschen.

Doch nach 35 min ist es auch schon geschafft und wir erreichen einen Forstweg, der uns gemütlich zur Bergstation des Sessellifts bringt, der inzwischen auch schon den Betrieb aufgenommen hat. 1:05 h sind wir bis hierher unterwegs und ab hier kenne ich den Weg vom Winter. Doch wir wandern nicht lange die Forststraße entlang sondern biegen rechts in die Klöstertreppe ab, wo wir kurz etwas steiler hinauf zum Sendemasten am Muckenkogel wandern. Hier hat man einen schönen Ausblick uns sollte an guten Tagen viele Klöster sehen. Spannender ist aber ein steiler Abhang Richtung West – hier startete der anno dazumal der 1. Torlauf der Skirenngeschichte.

Auf der Rückseite gehen wir nun wieder hinunter zum parallel verlaufenden Forstweg und folgen diesen, bis wir abermals vom Weg abweichen und über den Waldweg den Grad entlang gehen, der direkt beim Gipfelkreuz der Hinteralm endet – es ist inzwischen 10:10 – 1:40 h waren wir bisher unterwegs.

Nach der 3G Kontrolle auf der Hütte (wir bekommen sogar ein Band) entscheiden wir in die Hütte rein zu gehen – eine gute Entscheidung, denn das Wetter wird immer schlechter. Um 12:20 starten wir dann aber doch den Abstieg – ursprünglich wollten wir über den Schwarzwald gehen, aber das Wetter motiviert uns den kürzesten Weg zu nehmen – also retour am Aufstiegsweg.

Um 13:00 – also nach 40 min erreichen wir die Lilienfelder Hütte und flüchten vor dem aufkommenden Regen hinein. um 16:20 ist es aber wieder schön und nach langer und intensiver Rast gehen wir am Forstweg die letzten Meter bis zum Parkplatz, den wir nach 25min erreichen.

Wir waren zwar mehr auf der Hütte als beim Wandern, aber schön war’s!

STATISTIK:

  • Strecke: Grünes Tor – Pichlersteig – Muckenkogel – Traisner Hütte – Lilienfelder Hütte – Grünes Tor
  • 0,0 km; 665 hm; höchster Punkt: Hinteralm (1311)
  • Einkehrmöglichkeit: Traisnerhütte (131 – am Gipfel), Lilienfelder Hütte (956)
  • Gehzeit netto 2:41, inkl. Pausen 8:27

Welterbesteig Tag 5: Rothenhof – Weißenkirchen

Weiter geht’s am Welterbesteig. Nach der wunderschönen Wanderung im Oktober sind wir schon auf den Weiterweg gespannt.

Bei wunderschönem Wetter starten wir um 07:52 unseren Weiterweg in Rothenhof und nach nur wenigen Gehminuten sind wir schon an jener Stelle, wo wir im Herbst abgebrochen haben.

Anfangs geht es durch die Weinberge, die jetzt gerade die ersten Blätter ansetzen. Vorbei an Unterloiben – immer die Donau im Blick kommen wir rasch voran und erreichen nach 1:15 das Etappenziel Dürnstein. Ungewohnt menschenleer schlendern wir auf der Suche nach einem Kaffee durch die Stadt bis wir 15min später Richtung Ruine weitergehen.

Ein traumhafter Frühlingstag in der Wachau

Nun geht es am bekannten Weg hinauf zur Ruine, nach 15min ist diese erreicht – wir halten uns aber nicht auf, da wir diese ja schon gut kennen. Links vorbei geht es nun weiterhin halbwegs steil bergauf Richtung Starhembergwarte – doch leider übersehen wir die Abzweigung und kommen um 10 Uhr bei der Fesslhütte an. Egal – wir gehen trotzdem rauf zur Warte, sind ja nur 5min. Die Warte selbst ist offen und bietet einen wunderschönen Blick über die Wachau – absolut empfehlenswert.

Nach 5min Fotopause wieder zur geschlossenen Hütte, wir setzen uns aber trotzdem und machen eine erste Pause – 9km und 2:20 sind wir heute schon unterwegs. Nach 15min Pause geht es weiter Richtung Vogelberg – hier ist die Orientierung nicht ganz einfach, zumindest gibt es anscheinend mehrere Wegvarianten. Wir entscheiden uns, zur Kanzel vor zu wandern, was wir ob des traumhaften Ausblickes nicht bereuen. Bei entsprechend viel Verkehr wird es hier aber sicherlich recht eng … . Beim Rückweg biegen wir links vom Weg ab und wandern eine Abkürzung retour zum Originalweg, der aber nach weinigen Minuten erreicht ist.

Der Weiterweg ist ganz nett, doch nach den Eindrücken der letzten Kilometer von Mautern weg ist das Begehen eines Forstwegs ohne nennenswerte Aussicht schon fast eine Enttäuschung und so trotten wir mehr oder weniger ereignislos durch den Wald – immer wieder ein wenig bergauf und bergab aber nie anstrengend.

Rund 12 km dauert diese Waldwanderung bis wir kurz vor Weißenkirchen wieder in den Weingärten landen. Die letzten km nach Weißenkirchen sind wieder Wachau vom Feinsten.

STATISTIK:

  • Strecke: Rothenhof – Franzosendenkmal – Dürnstein (Ende Etappe 1 – Start Etappe 2) – Ruine Dürnstein – Srarhembergwarte – Fesslhütte – Kanzel/Vogelberg – Weißenkirchen
  • 25 km, 892 hm Aufstieg, 892 hm Abstieg, höchster Punkt: Starhembergwarte (564m)
  • Einkehrmöglichkeit: Fesslhütte und Gastro/Heurige in Dürnstein & Weißenkirchen
  • Gehzeit netto 5:14, inkl. Pausen 6:09

Welterbesteig Tag 4: Unterbergern – Rothenhof

An diesem schönen Herbsttag wollen wir am 4. Tag unserer Wanderung die Donau überschreiten und am linken Donauufer den „Rückweg“ nach Melk antreten.

Kurz vor halb 9 starten wir wieder in Unterbergern, wo wir uns noch im lokalen Nah & Frisch mit frischen Kaffee und einer Wegzehrung versorgen. Nach Süden geht es gleich bergauf und wir erreichen schnell offene Felder und können durch den Dunst schon die Stadt Krems erspähen.

Durch herbstlich bunte Weingärten und Äcker wandern wir nun gemütlich ostwärts immer bergab Richtung Furth. Nach gut 5 km Wegzeit und rund einer Stunde Gehzeit steigen wir nun kurz und steil westseitig auf einem schönen Pfad den rund 200m hohen Stiftsberg hinauf und erreichen um 10 Uhr das verschlafene und menschenleere Stift Göttweig (alles geschlossen – Lockdown halt). Ein kurzes Gebet in der Stiftskirche und wir steigen wieder ab und erreichen nach 15min Furth.

Furth ist ein recht netter Ort und schnell durchwandert, am westlichen Ortsrand liegt der Zellergraben – ein wunderschöner Hohlweg als informativer Weinthemenweg angelegt.

Sandsteinkunst

Beim Zellerkreuz (eigentlich eine Kreuzung) machen wir eine erste Rast und wandern anschließend idyllisch durch die Weingären Richtung Norden bis wir um 11:20 bei der Kaserne in Mautern eintreffen. 12,5 km waren es bis hierher und ein paar Hundert Meter weiter endet auch die Etappe 13 im Zentrum von Mautern. Wir wandern aber gleich weiter und überqueren um 11:45 die Donau und wechseln damit auch auf das linke Donauufer.

Doch noch geht es nicht retour – sondern 3km durch Stein und die Altstadt nach Krems, wo wir gegen 12:§0 nach 17,5km den Hohen Markt und damit den offiziellen Start/Ziel des Welterbesteigs erreichen. Nach einer weiteren Pause starten wir auch gleich Etappe 1 und wandern hinaus zum Kremser Kreuzberg – und wir sind mehr als überrascht wie schön dieser Weg ist.

Vom Kreuzberg geht es wieder runter nach Stein und eine Straße „ober“ dem Hinweg geht es durch Stein und hinaus in die Ried Pfaffleiten Richtung Dürnstein. Nach 24km Weg kommen wir an einem kleinen Ort „Rothenhof“ vorbei – wo wir unsere Etappe für heute nach fast 6,5h beenden.

Wir wissen natürlich nicht, was noch kommt – aber eines ist fix: die heutige Etappe wird schwer zu toppen sein. Die Eindrücke der Dörfer, die wunderschöne (Alt-)Stadt Krems und Stein, sowie die herbstlichen Weinberge waren auch in der Abwechslung der Tour einfach *****+ und haben in uns einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen – die Wachau as it’s best!

STATISTIK:

  • Strecke: Unterbergern – Stift Göttweig – Furth – Mautern (Ende Etappe 13) – Krems (Ende Etappe 14 – Start Etappe 1) – Kreuzberg – Ried Pfaffenberg – Rothenhof (ca. Mitte zwischen Krems und Dürnstein)
  • 24,2 km, 608 hm Aufstieg, 679 hm Abstieg, höchster Punkt Stift Göttweig (425m)
  • Einkehrmöglichkeit: sehr, sehr viele, wenn der Lockdown nicht wär ;(
  • Gehzeit netto 4:53, inkl. Pausen 6:24

Wanderung auf den Hohenstein (NÖ)

Ein Klassiker in den NÖ Voralpen, welcher am Nationalfeiertag sogar eine Bergmesse im Programm hat.

Normalerweise findet am 26. Oktober am Hohenstein eine Bergmesse mit Pater Maximilian statt und kulinarisch verwöhnt uns das Team um Franz „Pfandi“ Hörhan. Nachdem wir da aber unseren Familienwandertag haben, können wir leider nie dabei sein. Familienwandertag ist heuer keiner, Bergmesse aber auch nicht – dann besuchen wir halt einfach unseren Pfandi.

Um 9:10 starten wir am Ende der Soisstraße los Richtung SO „durch“ das Sägewerk. Dann gleich links hinaus marschieren wir stetig ansteigend durch den Wald. Nach 50 Minuten erreichen wir eine große Lichtung, wir bleiben aber am Waldrand. Am Ende der Lichtung wird der Weg nun deutlich steiler – zuerst nochmal durch den Wald – dann steil durch Buschwerk – bis wir nach einem letzten kurzen flachen Stück um 11 Uhr nach knapp 2h Gehzeit auf dem Otto-Kandler-Haus eintreffen. Kurz vor dem Gipfel treffen wir auch auf den Mariazellerweg (NÖ 06er).

Nach einer ausgiebigen Rast starten wir um 5 nach 12 den Abstieg weiter am 06er (in der falschen Richtung halt) Richtung Norden. Hier geht es gleich ordentlich steil bergab und wir stellen fest – es wird sogar am Feiertag im Wald gearbeitet! Nach rund 40min Abstieg kommen wir auf die Lichtung Ebenwiesen, wo man kurz wieder ein kleines Stück bergauf zur Schöngrabenspitze geht (rund 80 hm).

Von hier weg geht es recht gemütlich den Rücken runter. Bald biegt der 06er nach Norden ab und wir wenden uns nach Süden wo wir an einigen Gehöften vorbei um 14:21 das Auto erreichen.

STATISTIK:

  • Strecke: Sois (Hinterbrühl) – Soisgraben – Hohenstein – Schöngrabenspitze – Sumertsberg – ret.
  • 13,0 km; 825 hm; höchster Punkt: Hohenstein (1195)
  • Einkehrmöglichkeit: Otto-Kandler-Haus (1195 – am Gipfel)
  • Gehzeit netto 3:43 (davon Aufstieg 1:49), inkl. Pausen 5:11

Ötscher über Raneck

Der Klassiker auf den Ötscher steht heute an diesem wunderschönen Tag nach langer Zeit wieder mal am Programm.

Der Coronasommer 2020 hat mir zwar meinen Weiterweg am Zentralalpenweg vermasselt, aber grundsätzlich ist viel los in Österreichs Bergen – so auch heute am Ötscher. Um 8 Uhr in der Früh ist der Parkplatz Raneck mehr als gefüllt (was am Abend einigen PKW Fahrern einen Spendenaufruf der Polizei bescheren wird) und auch am Parkplatz beim Großen Ötscherlift ist schon sehr viel los. So kommt es uns mehr als gelegen, dass wir zufällig ein Taxi finden, welches uns den Hatscher nach hinten erspart. Heute begleiten mich neben meiner Frau noch meine Cousine und ihr Mann, welche beide zum ersten Mal den Rauhen Kamm bezwingen werden.

Um 8:23 geht es los und wir marschieren einmal 40min auf der Forststraße zur Bärenlacke. Hier treffen wir auch auf den Weg von der Nestelbergsäge, welchen ich schon früher hier im Blog beschrieben habe. Wie immer steil durch den Wald und auch wie immer auf der Suche nach dem richtigen Weg erreichen wir nach fast genau einer Stunde den Grat, wo wir eine kleine Jausenpause in der Sonne einlegen. Es ist ordentlich was los heute, wir haben einige Gruppen überholt – und natürlich auch einige andere Gruppen uns.

Gestärkt geht es weiter und nach weiteren gut 20min Gehzeit steigen wir in den Kamm ein. Wir kommen auch gut voran und die beiden „Neuen“ bewältigen ihre Aufgabe auch hervorragend. Es sind die Bedingungen auch wirklich super – der Fels ist staubtrocken, kein Wind und angenehme Temperaturen.

Im Kamm holen wir dann überraschend die Familie der Cousine meiner Frau ein, wo auch einige jüngere Burschen mit von der Partie sind. So bleiben wir bei der Gruppe und sind natürlich etwas langsamer (aber noch immer recht brav unterwegs – die Burschen sind echt top drauf). So werden wir auch von einigen anderen Wanderern teilweise etwas unwirsch überholt – direkt unangenehm ist das manchmal … .

Nach insgesamt knapp 4 Stunden Wegzeit erreichen wir um 12:15 den Gipfel – ich habe noch nie so viele Menschen am Ötscher gesehen (und ich war da wirklich schon oft heroben)!

So halten wir uns auch nicht lange auf und starten den Abstieg Richtung Hütte. Wir probieren es mal im Eilmarsch und erreichen diese auch schon nach 40 Minuten Gehzeit. Nach einer weiteren Stärkung am Schutzhaus fahren einige unserer Gruppe mit dem Lift ins Tal, der Rest marschiert die schwarze Piste runter – gut 50 Minuten später sind wir dann am Parkplatz angelangt und die Tour zu Ende.

Fazit: Der Aufstieg über Raneck (wenn man dort starten kann) ist knapp 20min länger als über die Nestelbergsäge, beim Abstieg ist man vielleicht eine Spur schneller als über die Himmelsleiter – muss man aber zurück nach Raneck zum Auto gehen, ist esweiter und auch länger. Die Himmelsleiter kann gerade im oberen Bereich recht unangenehm steil und oft auch feucht sein, dafür ist die schwarze Piste sicher kein Highlight und ich empfehle definitiv den etwas längeren aber wesentlich knieschonenderen Weg über den Riffelsattel.

Statistik:

  • Strecke: Raneck – Bärenlacke – Rauher Kamm – Ötscher – Ötscherschutzhaus – Piste 1 – Parkplatz beim Sessellift Gr. Ötscher
  • 13,1 km, 1.008 hm, höchster Punkt Großer Ötscher (1893)
  • Gehzeit 07:05 (netto 04:10)
  • Einkehr: Ötscherschutzhaus (1418)