Hochtour auf die Wildspitze

Im Zuge unseres 9 summits Projektes besteigen wir diesmal den zweithöchsten Berg Österreichs und den höchsten Tiroler – die Wildspitze im Ötztal.

Der Plan war der folgende: Freitag Anreise nach Vent, Aufstieg auf die Breslauer Hütte; Samstag Gipfel, Abstieg und Nächtigung im Tal und am Sonntag gemütliche Heimreise. Das Schlechtwetter am Samstag war aber dagegen und so war der Plan B: Anreise Samstag, Sonntag Aufstieg und Abstieg zur Hütte mit Nächtigung und am Montag Abstieg ins Tal und Heimreise.

So fahren wir nun am Samstag, den 11. Juli am späten Vormittag los und erreichen nach einer laaaaangen Fahrt Längenfeld. Diesmal sind alle 5 Gipfelstürmer der 9 summits Gruppe dabei und im Ötztal stoßen auch noch Christian und Thomas zur Gruppe dazu – in Summe sind wir also zu siebent.

Am Sonntag um 6:30 geht es los – wir fahren als erstes nach Sölden frühstücken und fahren dann weiter nach Vent. Pünktlich um 8 nehmen wir den ersten Lift nach oben, der Anstieg vom Tal aus ist uns für einen Tag dann doch zu lange. Inzwischen wurde der obere Schlepplift ja auch durch einen Sessellift getauscht und so nehmen wir gleich noch ein paar Höhenmeter mit und starten dann top motiviert um 08:38 auf inzwischen 2.634m Seehöhe unsere Tour.

Perfekt zum Eingehen geht es dann erstmal einen halben km bergab – doch wir verlieren nur rund 50 m Höhe, das ist verkraftbar. Dann geht es am Normalweg über eine Brücke des Rofenbachs recht knackig hinauf zur Breslauer Hütte, die wir nach 40 min erreichen. Kurz das Hüttenequipment hinterlegt und Sonnencreme geschmiert – das Wetter scheint perfekt zu werden – geht es um 09:40 weiter Richtung Wildspitze – wir haben uns für den Normalweg über das Mitterkarjoch entschieden.

Leider hat ein Mitglied unserer Gruppe von Beginn an Probleme mit der Höhenlage und so kommen wir die ganze Tour über eher langsam voran. 1,5 h sind wir am großteils aperen Weg – gegen Ende jedoch über ausgedehnte Schneefelder – unterwegs, bis wir auf 3.300 m Höhe beschließen, Klettergurt und Steigeisen anzulegen.

Badesee wird das wohl eher keiner sein …
Schöner Rundblick in das Kar. Hinten in der Mitte neben einer Rinne der Klettersteig.

Die nachfolgenden rund 150 Höhenmeter gehen wir steil im inzwischen aufgefirnten Schnee – es kommen uns schon die ersten Gruppen am Rückweg entgegen. So haben wir am Einstieg des Steigs auch noch einiges an Wartezeit und während einige Kameraden schon oben Jausenpause machen, steigen die letzten Bergsteiger unserer Gruppe erst um 12.30 in den Steig ein, dessen Durchsteigung 20 min dauert. Der Klettersteig selber ist durchgehend gesichert und auch mit Steigeisen sehr gut begehbar.

Am Grat angekommen öffnet sich uns ein wunderschöner Blick auf den riesigen Taschachferner – sicherlich auch durch den Neuschnee vom Vortag im strahlenden Weiß. Um 13 Uhr gehen wir in 2 Seilschaften los und queren den Gletscher – recht angenehm moderat ansteigend, erst am Ende steilt sich der Gletscher auf. Nach einer Stunde legen wir an der Flanke des Gipfels angekommen Rucksäcke und Seil ab und klettern rund 15 min die letzten Meter empor – den Gipfel erreichen wir um 14:20, also 5:40 nach Abmarsch, reine Gehzeit rund 4:45. Einen Vorteil hat die Sache – wir sind ganz alleine auf dem zweithöchsten Berg Österreichs und haben aufgrund des stabilen Wetters auch absolut keinen Stress und können die herrliche Fernsicht genießen.

Die absolute Ruhe und Weite des „ewigen“ Eises machen einen demütig.
Anscheinend die Schlüsselstelle beim finalen Aufstieg – eine Felsnase.
Berg heil von der Wildspitze!

Zurück geht es dann um 14:40 am Aufstiegsweg. Dabei präsentiert sich das Steilstück unter dem Klettersteig recht unangenehm, da der Schnee inzwischen sehr weich und sehr nass geworden ist (das ist dann halt der Nachteil an der fortgeschrittenen Tageszeit), so gut wie niemand von uns schafft es ganz ohne Ausrutschen, manche rutschen gleich absichtlich :).

Im Abstieg nutzen wir dann vermehrt die noch vorhandenen Schneefelder und erreichen um 17:35 die Hütte – gerade rechtzeitig zum Abendessen. Christian und Thomas verlassen uns hier und steigen gleich am Abend noch ins Tal ab, der Rest feiert auf der Hütte den Gipfelsieg.

Am Montag starten wir dann nach einem gemütlichen Frühstück um 08:15 den Abstieg ins Tal, verzichten dann auch auf den unteren Lift und erreichen nach 1:20 Gehzeit den Parkplatz, wo eine wunderschöne Tour endgültig zu Ende geht.

Fazit: Touren zu vergleichen ist immer schwer, weil es viele Faktoren gibt, die hier einfließen und es auch immer sehr subjektiv ist. Verglichen mit dem Piz Buin vom vorigen Jahr war der Gletscher sicherlich angenehmer, weil nicht aper, deutlich spaltenärmer und gefühlt auch flacher. Der Klettersteig war einfach, das letzte Stück auf den Gipfel auch (es gibt genau eine Stelle, wo man ein wenig aufpassen muss). Gletscher- und Klettertechnisch ist die Wildspitze also einfacher. Einzig unangenehm ist das kurze Steilstück unter dem Steig. Was man natürlich schon merkt ist die Höhe, die Wildspitze ist dann halt doch 400 m höher und das merkt man – gerade wenn man so wie wir – vom Tal in einem Schwung auf 2.600 m rauf fährt und dann gleich ganz hinauf geht. Da wäre die Nacht auf der Hütte sicher hilfreich gewesen, aber das war halt nicht möglich.

An dieser Steller wieder DANKE an Lois für das wie immer spitze Video!

Statistik:

  • Strecke: Bergstation Sessellift „Wildes Mannle“ – Breslauer Hütte – Mitterkaroch (Klettersteig) – Taschachferner – Wildspitze (Südgipfel). Retour am Aufstiegsweg bzw. Talabstieg von der Hütte über den Normalweg Hütte – Stablein – Vent.
  • Länge: 17,2 km (davon 5,3 km Abstieg von der Hütte)
  • Zeit 10:20 (aktiv 07:04, davon 1:19 Hüttenabstieg)
  • Höhenmeter: 1.166 im Aufstieg und 1.920 im Abstieg
  • Kosten Parkplatz 5 EUR/Tag, Lift 17 EUR für beide Lifte

Hochtour auf den Großen Piz Buin

Die #3 unserer 9 summits Tour ist auch der am weitesten entfernte Gipfel, der mit 3312m Seehöhe den höchsten Punkt Vorarlbergs markiert.

Lange ist es her, dass ich Gletschereis unter meinen Füßen hatte – genaugenommen seit Juli 2017, wo wir den Glockner über den Normalweg bestiegen hatten. Dementsprechend ist die Vorfreude groß, als wir am 21.08. um 08:30 vom Bahnhof St. Pölten klimaschonend mit dem Zug nach Landeck und von dort weiter mit dem Bus auf die Bielerhöhe fahren, um den Piz Buin als 3. Teil unserer 9 summits Tour zu besteigen. Wir sind diesmal Fritz, Lois, Sepp und ich, da Hannes leider kurzfristig absagen musste.

Ein Fragezeichen war aber auch das Wetter – die Prognose lautet Mittwoch abend Regen, Donnerstag Wetterbesserung aber ab Mittag Gewitter (wieder mal). Um 16:00 treffen wir auf der Bielerhöhe ein, es ist wolkenverhangen aber es regnet nicht und es dürfte auch noch ein wenig halten.

Tiefe Wolken aber kein Regen empfangen uns am Silvretta-Stausee.

Also vertrödeln wir keine Zeit und marschieren gleich los, rund 7 km und 2:15 h ist der Weg angeschrieben. Wir nehmen den Sommerweg, der allerdings über weite Teile aus Wasserstellen und kleinen Bächen besteht – es dürfte hier doch viel in den letzten Tagen geregnet haben.

Bei rund 2200 m erreichen wir die Nebelgrenze, doch die Sicht bleibt halbwegs gut im Bereich > 50 m und der Nebel stört uns bis auf die fehlende Aussicht nicht wirklich. Nach rund 1,5 h Gehzeit erreichen wir die „Schlüsselstelle“ – einen doch recht stolzen Bach, den wir durchqueren müssen. Wie das die uns entgegenkommenden Wanderer in ihren Turnschuhen geschafft haben ohne nass zu werden, bleibt mir aber ein Rätsel (die Kameraden klären mich später auf – sie waren eh alle triefend nass). Das Wetter hält und so erreichen wir um 18:05 nach 2:03 Gehzeit gerade rechtzeitig zum Abendessen die Wiesbadner Hütte.

Aus dem Nebel erscheint endlich die Hütte – Glück gehabt und nicht nass geworden.

Am nächsten Morgen gehen wir ganz zeitig los, um den noch schönen Vormittag auszunutzen. Natürlich denken sich das die rund 10 anderen Gruppen auch, und so maschieren sicher über 50 Leute zwischen halb 7 und 7 Richtung Gipfel, wir starten um 06:50.

Die früheren Wege über die Grüne Kuppe sind aufgrund der Gletscherschmelze nicht mehr begehbar, so führt der Weg gleich nach der Hütte runter in den Talboden und dann am Gegenhang – unmittelbar unter dem Gletschertor vorbei über die junge Ill (diese entspringt quasi im Gletscher) ganz nach Westen, wo neben dem Gletscher eine Steilstufe überwunden wird – inkl. ein paar heiklen Stellen, da der Fels hier durch den Gletscher abgeschliffen ist.

Um ca. 08:00 (also nach 1:10) erreichen wir auf einer Höhe von 2650 m den Anseilplatz, wo wir uns mit Steigeisen und Seil ausrüsten. Danach haben wir 2 Möglichkeiten – entweder rechts vom Gletscher im Geröll oder den an dieser Stelle doch etwas steileren Gletscher direkt hinauf – der Gletscher ist die bessere Lösung.

Um 08:30 sind wir dann oben am relativ flachen, aber sehr spaltenreichen Ochsentaler Gletscher – da dieser aber nahezu aper ist, sind die Spalten gut zu sehen. Wir wählen im Aufstieg die etwas direktere Variante, d.h. wir umgehen die große Spaltenzone unten und dann links vorbei Richtung Buin Lücke – kommen aber dabei doch relativ nahe an die Abbruchzone mit entsprechend großen Spalten heran. Das ist zwar so kein Problem, kostet aber etwas Zeit. Nach 2:45 erreichen wir um 09:35 dann die Buinlücke und somit das Depot für die Eisen.

Nach kurzer Verschnaufpause starten wir um 09:45 dann weiter Richtung Gipfel. Ich bin schon gespannt, denn in den Tourenberichten habe ich von 2 Kaminen mit 2- bzw. 2+ gelesen. Zuerst geht es steil bergan, doch nach ca. 10 min erreichen wir den ersten Kamin. Sicherheitshalber nutze ich hier die bestehenden Bohrhaken und hänge uns mit Expressen gesichert ein, wir gehen auch hier in Seilschaft. Unmittelbar nach dem ersten Kamin, der in meiner Wahrnehmung eigentlich keiner ist, erreichen wir dann eine steilere Stelle – auch hier sichere ich mit Expressen ab. Das war’s dann aber auch schon, um ca. 10:15 (also nach 20 min) stehen wir schon wieder auf einem steilen, schuttbedeckten Rücken und steigen in Serpentinen zum Gipfel auf, den wir nach 3:40 um 10:30 erreichen.

Berg heil!

Nach einer halben Stunde Rast (am Gipfel ist wirklich viel los) steigen wir am Aufstiegsweg wieder ab. Den oberen Kamin sichere ich an 2 Stellen mit HMS rück, das geht wirklich gut, unten versteigen wir uns kurz (wobei auch hier viele absteigen, denn es gibt hier mehrere Möglichkeiten) und gehen dann am Aufstiegsweg retour.

Wunderschönes Panorama und viele Bergsteiger am Gipfel.

Kurz vor der Buinlücke dann aber eine Schrecksekunde – vis a vis am Kleinen Piz Buin löst sich von ganz oben ein riesiger Feldbrocken, nimmt noch einiges an losen Material mit und stürzt direkt Richtung Lücke – wo sich gerade 10 – 20 Bergsteiger aufhalten. Wir schreien ihnen zu und nach ein paar Sekunden beginnen sie zu laufen. Keinen Moment zu früh, denn obwohl die meisten Felsen am letzten Hang abgelenkt werden und unterhalb des Ausrüsteplatzes zum Liegen kommen, schaffen es doch einige direkt bis zum Platz. Ein unten zu diesem Zeitpunkt anwesender Bergführer will sich später auf der Hütte sogar mit einem Bier bedanken und erzählt, dass nach dem Felssturz ein größerer Brocken auf seinem Seil lag und einige kleine Steine an ihm vorbei geflogen sind.

Das Depot auf der Buin Lücke und dahinter der Kleine Piz Buin unmittelbar nach dem Steinschlag (die Bergsteiger sind alle rechtzeitig geflüchtet).

Um 11:52 sind wir wieder am Ausrüsteplatz und nachdem wir uns hier nicht wirklich wohlfühlen starten wir um 12 mit dem Abstieg – diesmal wählen wir die aus jetziger Richtung obere linke Variante, umgehen das große Spaltenfeld südlich und biegen erst danach Richtung Anseilplatz ab. Abgesehen von sehr feuchten Verhältnisse gegen Ende ist dies jedenfalls die einfachere und spaltenärmere Variante und aus meiner Sicht eindeutig vorzuziehen.

Nach einer Stunde um 11:50 sind wir wieder am Anseilplatz, versorgen kurz unser Equipment und stiegen ab Richtung Gletschertor. Hier steigen wir anfangs zu schnell ab und landen im geschliffenen Feld – ein paar Meter unter dem Weg, somit müssen wir kurz retour. Retour über die Bäche steigen wir wieder zur Wiesbadner Hütte auf und so endet um 13:58 die Tour beim Ausgangspunkt.

Nachdem das Wetter super hält beschließen wir gleich nach einer kurzen Pause zur Bielerhöhe abzusteigen, diesmal nehmen wir aber den Fahrweg. Nach 1:36 Marschzeit erreichen wir um 16:18 die Bushaltestelle – eine wunderschöne Tour ist erfolgreich zu Ende gegangen.

Gleich sind wir wieder unten!

Fazit: Nach 2-jähriger Abstinenz merke ich wieder, wie viel anstregender Hochtouren im Vergleich mit dem Wandern sind. Einerseits liegt das sicher an der Ausrüstung (2,75 kg das Seil, 1 kg die Steigeisen – in Summe 6 kg an reiner Hochtourentechnik) die den Rucksack deutlich schwerer macht, andererseits aber sicher auch an der Luft. Technisch ist der Piz Buin nicht schwer, ich persönlich hab die 2 Kletterstellen sogar angenehmer empfunden als den Aufstieg auf den großen Geierkogel vor 4 Wochen, aber das ist natürlich immer Ansichtssache.

An dieser Steller wieder DANKE an Lois für unserer super Fotoprotokoll (diesmal von polarsteps – kannte ich bis jetzt nicht) und das Video!

Statistik:

  • Strecke: Bielerhöhe/Silvrettastausee – Sommerweg auf die Wiesbander Hütte – Ochsentaler Gletscher – Biunlücke – Großer Piz Buin. Retour am Aufstiegsweg bzw. ab der Hütte am Fahrweg.
  • Länge: 25,7 km (davon 11,4 km Gipfeltour)
  • Zeit 11:34 (aktiv 08:21, davon 3:39 Hüttenzu- und abstieg)
  • Detailzeiten Gipfeltour: gesamt 6:32, Hütte – Gipfel 3:40, retour 2:52
  • Höhenmeter: 1.482 (Gipfeltour 1.027)

Saisonfinale am Großen Priel

Abschluss der heurigen Wandersaison und zugleich 2. Station unseres „9 summits“ Projektes ist der höchste Oberösterreicher.

Nach unserer Glocknerbesteigung 2017 hat meine Bergsteigerrunde die Idee geboren, wir besteigen die 9 Summits von Österreich – d.h. den höchsten Gipfel in jedem Bundesland. Da gibt es aber bei den Grenzbergen mehrere Interpretationen, welcher Berg wohin gehört- Wir haben uns für die folgende (und wohl auch prominenteste) Variante entschieden:

  • Wien: Hermannkogel (542 m)
  • Burgenland: Geschriebenstein (884 m)
  • Niederösterreich: Klosterwappen (2076 m)
  • Oberösterreich: Gr. Priel (2515 m)
  • Steiermark: Dachstein (2995 m)
  • Vorarlberg. Piz Buin (3312 m)
  • Salzburg: Großvenediger (3662 m)
  • Tirol: Wildspitze (3774 m)
  • Kärnten: Großglockner (3798 m), bestiegen am 04.07.2017

Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit (vorher war kein Termin zu finden) planen wir also heuer den großen Priel zu ersteigen und der schöne und warme Oktober erlaubt es uns auch.

Los geht’s dann am Samstag, den 20.10. um 07:30 am Parkplatz Schiederweiher (kostet für 2 Tage inzwischen 7 Euro) in Hinterstoder. Die Wettervorhersage war nicht wirklich klar, von sonnig bis bedeckt ist alles möglich und momentan ist eher Hochnebel angesagt – hoffentlich ist der Nebel oben nicht zu dicht. Beim Start gleich der nächste Rückschlag – Sepp hat sich von seinen Gelenksproblemen anscheinend nicht erholt und gibt gleich bekannt er habe Schmerzen. Na, ob das gut geht ..?

Tapfer marschieren wir jedenfalls los und erreichen nach 2:33 um 10:03 das Prielschutzhaus, welches an der unteren Nebelgrenze liegt. Der Weg hierher ist recht eigenwillig – zuerst eine knappe Stunde ebenen Forststrassenhatscher, dann steht man quasi am Hang und von da weg geht es anhaltend steil rauf zur Hütte. Erst nach dem „Gott sei Dank Bankerl“ wird der Weg etwas angenehmer.

Wir kehren jedenfalls auf eine Suppe ein und nach 30 Minuten geht es wieder weiter – Sepp will es nach langem Hin und Her doch probieren, obwohl er nicht gerade zuversichtlich dreinschaut. Vor der Hütte die Überraschung – der Nebel ist weit nach oben gewandert und es beginnt aufzureißen, vielleicht haben wir ja doch Glück mit dem Wetter.

So geht es noch kurz durch die Latschen und dann anhaltend steil ins Kühkar hinauf, eine recht steinige und eigentlich nicht sehr anregende Wanderung. Der Nebel zieht sich vor uns zurück und kurz vor dem Erreichen der Brotfallscharte sehen wir zum ersten Mal das markante und mit 8 m Höhe riesige rote Gipfelkreuz. Wir können auch einige Klettersteigler im Bert Rinesch Steig ausmachen – generell ist hier einiges los am Priel, insbesondere viele Bergläufer sind unterwegs.

In die Scharte selbst steigen wir nach 2 Stunden ab der Hütte ein, sie ist durchgehend mit einem Drahtseil versichert und eigentlich völlig problemlos zu begehen. Im oberen Teil liegt etwas Neuschnee, der uns aber nicht weiter stört. Vorbei an der anscheinend recht gut genutzten Schutzhöhle (zumindest zeugen Spuren und eine Feuerstelle davon) direkt unterhalb des Ausstiegs erreichen wir diesen um 13:11 – gut 2 1/2 h sind wir nun seit der Hütte unterwegs.

Nun geht es über den typischen Karst eigentlich weglos (der Weg ist hier überall und nirgends) im Bogen Richtung Gipfel und bald schon sehen wir das Kreuz. Inzwischen sind wir über der Wolkengrenze angelangt und haben einen strahlend blauen Himmel über uns. Kurz noch entlang des Grats und durch eine kleine Senke erreichen wir um 13:59 nach 3:11 ab der Hütte den Gipfel.

Um 14:34 starten wir den Abstieg, langsam aber stetig kommen wir voran. Am Gipfel zieht es inzwischen zu und der Wind frischt auf, da haben wir nochmal Glück gehabt. Um 16:59, also nach knapp 2 1/2 erreichen wir die Hütte, wo unsere Frauen bereits auf uns warten (wobei da bin ich mir gar nicht so sicher, ob sie uns schon so erwartet haben) und wir einen wunderschönen Hüttenabend am Prielschutzhaus verbringen.

Am nächsten Morgen schneit es und so warten wir mit dem Abstieg, den wir dann erst um 09:18 beginnen. Da Fritz um 17:00 zu einer Festsitzung anlässlich 100 Jahre Republik Österreich in Wien sein muss, kehren wir nicht mehr im Polsterstüberl ein und treffen um 11:37 wieder am Parkplatz ein, wo die Wandersaison 2018 nun endgültig zu Ende ist.

Lois hat wieder ein „Video“ unserer Tour gemacht – diesmal sogar von Beginn an.

Zusammenfassung:

  • Strecke: Hinterstoder/Schiederweiher – Prielschutzhaus – Brotfallsscharte – Gr. Priel – retour am Aufstiegsweg
  • Auf/Abstieg: 2.003 hm,  Länge 22,9 km.
  • Dauer: Aufstieg 2:33 Hütte, 3:11 Gipfel, Abstieg 2:25 Hütte, 2:19 Parkplatz,
  • Gesamt: 5:44 Aufstieg, 4:34 Abstieg (in Summe 10:18)