Start von Tag 3 ist nach einer ruhigen und angenehmen Nacht auf der Gollinghütte und gutem Frühstück um 7:15, steht doch heute erstmals eine Hütte am Weg als Pause am Programm. Und auch das Wetter meint es gut mit uns – nur mehr Restbewölkung am Himmel, die im Laufe des Tages ganz verschwindet und auch deutlich wärmer ist es geworden.
Zuerst geht es 20min flach in den Gollingwinkel, der auch gerne als größtes natürliches Amphi-Theater der Welt bezeichnet wird. Und das beschreibt diesen wunderschönen Fleck Erde, der nebenbei als Pferdeweide dient, auch recht gut, denn fast im Halbkreis ragen steile Felsen empor, im Zentrum die 1000m hohe imposante Hochgolling-Nordwand.

Wir biegen rechts in eine Rinne ein, zuerst über Blockwerk und Geröll, dann auf einem steilen Wiesenhang in Serpentinen empor. Doch bald wechseln wir wieder ins Geröll und steigen weiterhin steil aber unschwer bis hinauf zur Gollingscharte, welche wir um 09:28, also nach gut 2h erreichen.


Vielleicht hätten wir sie bei gutem Wetter gestern oder vorgestern auch schon gesehen, für uns ist es jedenfalls Premiere am Zentralalpenweg – der Blick in die Gletscherwelt der Hohen Tauern, der uns sofort in seinen Bann zieht.

Nach einer kurzen Rast beginnen wir mit dem Abstieg in den Göriachwinkel, den wir von vergangenen Urlauben schon kennen (siehe hier). Das Schneefeld, welches wir ein wenig gefürchtet haben, ist schon fast weg und dessen Rest absolut ungefährlich. Nach rund 45min und 200hm Abstieg kommen wir zur Abzweigung des Höhenwegs. Dieser ist inzwischen saniert, heuer seit rund 2 Wochen geöffnet (immer erst, wenn schneefrei) und wird uns von einer Wandererin, die diesen gerade verlässt, auch wärmstens empfohlen. Wir haben Zeit und wollen unbedingt die Landawirseehütte besuchen, so steigen wir doch weiter in den Gollingwinkel ab (der Abstieg ist allerdings auch ordentlich steil) und erreichen um 11:40 die Hütte, wo wir eine ausgiebige Rast einlegen.


Um 12:35 geht es, gestärkt mit einem hervorragenden Zwetschgenkuchen, weiter Richtung Trockenbrotscharte, welche wir nach knapp 1 Stunde erklimmen. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick ins Schladminger Obertal bis hinaus zum Dachstein. Eine kurze Fotopause wird eingelegt und um 13:30 beginnen wir mit dem wiederum steilen Abstieg. Der Weg wird aber bald flacher und es beginnt eine laaaange Querung teils steiler Wiesenhänge in einem weiten Bogen Richtung Keinprechthütte, die man schon sehr früh sieht und die lange Zeit nicht näherkommen will. An einigen Stellen sind sogar Sicherungen eingebaut (immer nur kurz), da es einige heikle Rinnen zu queren gilt.



Kurz vor der Hütte haben wir noch ein besonderes Erlebnis – unsere erste Murmeltiersichtung, der in den kommenden Tagen noch viele weitere folgen werden. Um 15:30 ist es dann geschafft, wir sind am Tagesziel – der Keinprechthütte – angelangt. Später am Abend wird uns der Hüttenwirt noch viele interessante Geschichten vom Bergbau in den Hängen der Vetternspitze und der Zinkwand (was wurde da wohl abgebaut – stimmt genau, Zink war nicht dabei) erzählen – immerhin haben hier in den Hochzeiten rund 1500 Bergleute Sommer und Winter gearbeitet. Kurz nach 9 liegen wir dann im Bett, denn morgen steht uns ein richtig langer Tag bevor.



Statistik
- Wegstrecke: 10,0 km
- Zeit 8:12 (aktiv 3:48 – das kann nicht stimmen)
- Höhenmeter: 1128 auf/917 ab
- Nächtigung: Keinprechthütte