Tag 20: Breitlahnhütte – Preintalerhütte

Nach 2 Jahren Pause wollen wir eine Woche bis ans Ende des Ostteils des Zentralalpenwegs wandern – Start ist die Breitlahnhütte.

Endlich geht es wieder weiter am Zentralalpenweg und erstmal begleitet mich meine Frau. Eine Woche Zeit haben wir und unser Ziel ist der Tappenkarsee.

Um 8:36 geht es los, unser Freund Sepp macht Taxidienst und begleitet uns auch ein kurzes Stück. Der Parkplatz bei der Hütte ist leer, was wohl weniger den stattlichen 12 EUR Maut als der recht bescheidenen Wetterprognose geschuldet ist. Kalt wird es oben am Berg (4 Grad), windig und vielleicht ein wenig Regen.

Doch nun genug der Jammerei, das erste Stück ist flach, doch nach ein paar Minuten geht es steil durch den Wald bergauf. So dauert es auch nicht lange und um 9:19 erreichen wir schon die Lassachalm. Die Besitzerin fragt uns nach unseren Zielen und ist hellauf begeistert, dass wir am 02er gehen, denn sie hat diesen auch schon in 13 Wochen bezwungen. Da sind wir gleich noch viel motivierter, als wir es sowieso schon sind :).

Los gehts bei der (um die Zeit noch geschlossenen) Breitlahnhütte!

Schrieb smeki noch in sein Blog, dass er die Schuhe wegen dem hohen Gras 2x ausleeren musste, so stellen wir heute fest – der Weg ist bis nach oben an allen wichtigen Stellen gemäht (danke dafür) – da liest der Tourismusverband Sölktäler wohl auch aufmerksam mit :).

Der Wald lichtet sich und gegen halb 11 kommen wir auf eine Hochalm. Dort ist der Weg nicht immer ganz einfach zu finden, doch wir kommen ohne gröbere Umwege weiter. Es ist steil, wobei nicht mehr so wie am Anfang und die Kühe schauen uns gelangweilt zu.

Nun geht es hinauf zur Karlkirchen, die wir im Nebel aber nicht wirklich sehen. Oben auf der Scharte stellen wir fest – kein Nebel auf der anderen Seite im Stummerkessel, wir waren schon etwas in Sorge. Wir steigen kurz ab und queren am gegenüberliegenden Hand leicht schräg hinauf. Hier beginnt der schwierigste Teil des Wegs – ausrutschen absolut verboten und das nasse Wetter hilft noch mit.

Doch irgendwann ist auch dieser Abschnitt geschafft, die Querung ist vorbei und der Weg wird wieder steiler Richtung Scharte. Über Blockwerk noch ein paar kleine Schneefelder erreichen wir 13:42 die Trattenscharte. Jetzt gehts noch unschwer und landschaftlich wunderschön zur Wildlochscharte weiter und bald sind wir am höchsten Punkt angelangt und wir biegen Richtung Preintalerhütte (ich versteh bei der Markierung jeden, der hier nicht abbiegt, sondern Richtung Hochwildstelle weitergeht).

Hier beginnt nun auch der Nebel – aber nicht wirklich störend, doch der Wind frischt jetzt deutlich auf. So beeilen wir uns, damit wir rasch weiter ins Tal kommen, wo wir dann müde um 15:48 unser Ziel, die Preintalerhütte erreichen.

Riesachsee

Statistik

  • Wegstrecke: 10,9 km
  • Zeit 7:11 (aktiv 4:31 – das kann nicht stimmen)
  • Höhenmeter: 1412 auf/844 ab
  • Nächtigung: Preintalerhütte

Tag 19: Donnersbachwald – St. Nikolai im Sölktal

Der Rest von Etappe 20 und eine kurze Etappe 21 führt mich heute ins Sölktal

Nach einem gemütlichen Frühstück mit meiner Frau (wie ungewohnt beim Weitwandern) im JUFA starte ich um 07:30 los – heute ist ja doch eine eher kurze Etappe angesagt. Die Wetterprognose ist eigentlich weniger gut, nachmittag sind leichte Gewitter angesagt. Aber aktuell ist nichts davon zu merken – im Gegenteil es ist wolkenlos und warm und viel schöner als gestern.

Zuerst einmal kurz runter in den Ort und dann eine Forststraße entlang bis zum Mörsbachwirtn. Etwas über 3 km und 45 Minuten doch ziemlich faden Marschierens, nur einmal gibt es einen kurzen Abstecher durch den Wald.

Nach dem Mörsbachwirtn, wo ich kurz auf Stempel (offizielles Ende Etappe 20) und Kaffee einkehre, wandere ich vorbei an der alten Mörsbachhütte und gleich weiter zur Vorderen Mörsbachalm – und abgesehen von einem weiteren nicht allzu langen Abkürzer wiederum auf Forststraßen Richtung Hinterer Mörsbachalm. Die erreiche ich aber nicht ganz – unmittelbar davor biegt der Weg rechts ab. Zuerst grauslich und steil empor, biegt der Weg dann für mich überraschend (doch nicht genau auf die Karte geschaut) nach rechts hinten ab. Vor hier aus geht es dann zwar recht romantisch und endlich nimmer auf Forststraßen aber dafür wirklich steil rauf zur Gstemmerscharte.

Um 09:43 bin ich dann auf der Scharte (1920 m), die kurz vorm Ende dann doch etwas freundlicher wird – die letzten Meter steige ich durch ein kleines Kar auf. Von hier könnte ich nun recht einfach auf den Sonntagskarspitz (1999) oder das Große Bärneck (2071) aufsteigen, doch ich will mich mit meiner Familie zum Essen treffen und außerdem beginnt es sich schon wieder langsam zuzuziehen. So mache ich nur kurze Jausenpause und beginne um 10:03 den langen Abstieg ins Sölktal.

Blick Richtung Schladminger Tauern von der Gstemmerscharte aus. Links im Bild die einzigen Tiere, die ich abgesehen von Kühen und einigen wenigen Pferden seit Knittelfeld gesehen habe – Schafe. Nicht eine einzige Gams hat meinen Weg bisher gekreuzt.

Der Weg runter ins Sölktal ist wirklich schön. Landschaftlich reizvoll aber vor allem auch gut gepflegt macht der Abstieg wirklich Freude. Auch wenn die Markierungen hier durchaus weit auseinander sind, ist der Weg immer sehr einfach zu finden. Schon bald beginnen auch die Bäche und ich wandere dann immer entlang des Mößnakarbaches Richtung Tal. Apropos: Der Himmel hat inzwischen zugezogen und ich höre auch leichtes Donnergrollen, aber das stört mich nimmer, ich bin schon recht weit unten und gut im Wald geschützt.

Später dann erreiche ich doch eine Forststraße, diese führt mich runter zum Seifriedbach, den ich auf einer Wehr überschreite. Dann die Forststraße raus nach Mößna (11:38) und von hier auf der Straße nach St. Nikolai. Im Gegensatz zu gestern ist die Straße stark befahren, doch wenigstens führt bis auf wenige Meter immer ein kleiner Weg entlang. Um 12:14 kehre ich dann beim GH Gamsjäger in St. Nikolai ein, welches auch mein heutiges Tagesziel darstellt ein. Etappe 21 hiermit abgeschlossen (und das Wetter hat gut gehalten)..

Originell und schön – dieser Bogen in Mößna.

Den Ostteil der Niederen Tauern hab ich nun geschafft – eigentlich wollte ich Anfang Juli schon hier sein. Mit dem Weiterweg nach Obertauern wird es aus Zeitgründen heuer leider nix mehr, so bleiben mir die Schladminger Tauern dann für 2020. Ich freu mich schon sehr darauf.

Statistik

  • Wegstrecke: 15,8 km
  • Zeit 4:42 (aktiv 4:13)
  • Höhenmeter: 1049 auf/905 ab