Startpunkt ist der Friedhof in Mauterndorf – wenn das hoffentlich kein schlechtes Omen ist. Das Wetter ist gut und es liegt genug Schnee bis in den Ort – laut meinem Kollegen Mathias, dessen Familie hier lebt ist das auch nicht allzu oft der Fall.
Um 08:20 starten wir also auf 1160m Seehöhe. Zuerst steigen wir über freie Wiesenflächen am südlichen Rücken des Fanningbergs empor, bis wir nach nach gut einer halten Stunde in den Wald hineingehen. Nach ein paar Metern auf einer Forststraße verlassen wir diese gleich wieder und steigen links direkt durch den Wald in einer leichte ausgeprägten Rinne empor. Nach 20 Minuten lichtet sich der Wald wieder und wir steigen weiter auf mit Bäumen durchsetzten Wiesen auf und erreichen nach gut einer Stunde Gehzeit eine Hütte – den Gasthof Sonnblick direkt an einer Skipiste.
Mathias erzählt mir, dass dies der obere von 2 Schleppliften ist, die früher von Mauterndorf hier raufgeführt haben, der untere Langwiesenlift ist inzwischen aber stillgelegt. Wahrscheinlich CORONA bedingt ist aber auch dieser Lift ganz am Rande des Skigebietes nicht in Betrieb und auch die Piste ist nicht präpariert, für uns ist das ein Vorteil. Wir steigen weiter durch den Wald auf und erreichen kurz darauf einen Ziehweg, den wir nach rechts bergauf folgen. Doch nach ein paar Hundert Meter biegen wir wieder links in den Wald ein und steigen den Gipfel des Moserkopfs links liegen lassend weiter empor bis wir oben am Rücken wieder auf den Ziehweg treffen.
Der Wind hat aufgefrischt uns so beschließen wir hier auf der Kuppel auf knapp 2000m die Tour zu beenden und nach einer Pause wieder abzufahren. Kurz noch ein Wort zur Steilheit: Die Tour ist zwar nie wirklich steil und gut zu gehen, aber steigt doch die ganze Zeit ordentlich an. Ein paar kurze Aufschwünge fordern mich mit meinen noch nicht wirklich vorhandenen Tourengeherkenntnissen dann doch ein wenig heraus.
Wiesen zu Beginn schöner Waldweg
Die Abfahrt führt uns entlang bzw. neben der Piste (hier ist es nicht so zerfahren und schöner) und durch den Wald rechts vom Aufstiegsweg bis zur Bergstation des unteren Lifts. Mathias möchte die Lifttrasse abfahren, ich beschließe aber 2 Einheimischen nachzufahren, die gerade vorbeikommen und deren Auto neben uns am Parkplatz steht. Einen schmalen Weg durch den Wald – dann sehe ich vor mir einen Graben und die Damen vor mir schieben grad den Gegenhang empor.
So nehme ich Schwung, damit ich gut durch den Graben komme (den ich natürlich nicht einsehe). Rein in den Graben dann der Schreck – völlig überraschend(!) durchzieht den Graben ein Bach und darüber führt eine schmale Brücke, die nur halb mit Schnee bedeckt ist und auch nur ein einseitiges Geländer hat. Ich seh mich schon im Bach liegen und Mathias, der inzwischen nachkommt laut lachen, durch irgendwie schaff ich es auf einem Ski doch heil über die Brücke. Na ja, Glück gehabt und wieder was gelernt.
Danach führt der Weg wieder aus dem Wald raus und wir können auf der breiten Wiese noch einige schöne Schwünge in den unverspurten Schnee bis hinunter zum Parkplatz ziehen.
Fazit: Eine wahrscheinlich überregional nicht besonders bekannte schöne und sportliche Waldtour, die durch ihre südseitige Exposition wahrscheinlich nicht allzu oft gute Bedingungen liefert und durch das Ziel im Skigebiet auch die Möglichkeit eines kühlen Gipfelbiers bietet.
STATISTIK:
- Strecke: Parkplatz Friedhof Mauterndorf – Veitl – GH Sonnblick – Moserkopf, retour über Piste (nicht in Betrieb) bzw. Wald – ab der Talstation durch Waldwege und die Aufstiegswiese
- 8,0 km, 828 hm Aufstieg (3,8 km)
- Einkehrmöglichkeit: GH Sonnblick, Gamsstadl (wenn man ein Stück weiter geht)
- Aufstiegszeit 1:40 (inkl. Pausen), Gesamt 2:15 (davon in Bewegung 1:56)