Tag 1: Hainburg – Breitenbrunn

Tag 1 führt mich auf den Etappen 1 und 2 von Hainburg über Parndorf und Neusiedl nach Breitenbrunn.

Endlich geht es los. Am 10.05.2018 (Christi Himmelfahrt) um exakt 07:48 starte ich meine Reise am Hauptplatz in Hainburg.

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Vor dem Start beim Zentralalpenwegstein bei der Kirche in Hainburg.

Etappe 1: Hainburg – Parndorf

Über die Blutgasse runter zum Bahnhof wandere ich entlang der Donau raus aus Hainburg bis nach Bad Deutsch Altenburg. Ich bin hier nicht alleine sondern treffe auf viele Radfahrer, Läufer, Hollerblütensammlerinnen und Hundeausführer, die so wie ich die Morgenstund nutzen.

Stempel hab ich keinen bekommen, am Hauptplatz hatte alles zu und im Gasthof zum Goldenen Anker hätte ich unbestimmt lange auf die Chefin warten müssen – das wollte ich nicht riskieren, ich hol das mal nach. Generell find ich, das Zentrum von Hainburg recht nett aber ein wenig verlassen wirkt … .

In Bad Deutsch Altenburg angekommen bewundere ich den wunderschönen Kurpark, und erhasche einen letzten Blick auf die Donau. Vorbei am Kurzentrum bin ich das erste Mal etwas verunsichert, als mich ein älterer Kurgast fragt, wo ich denn heute noch hingehe und er auf meine Antwort „nach Breitenbrunn“ kurz aber bestimmt erwidert: „Des schaffst du nie“. Weiß er mehr als ich, ist er im Gegensatz zu mir weitwandererprobt, hab ich mir zu viel vorgenommen …?

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Die Blutgasse erinnert an ein Gemetzel der Türken und doch nicht an die gescheiterten Wanderer am Zentralalpenwegs – Gott sei Dank, ich war schon ein wenig besorgt!
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Schon lange nicht mehr ein so großes Exemplar gesehen – heute werden noch einige folgen.
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Um 8:28 ist das Museum Carnuntinum erreicht – vielleicht schau ich da mal rein.

Nach einer Stunde Gehzeit bin ich raus aus Bad Deutsch Altenburg und mach mich auf die erste Überlandpartie nach Petronell-Carnuntum. Das Wetter ist gut, es ist nicht wirklich heiß und der Wind ist nicht störend.

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Noch steht er, der Wegweiser. Im Hintergrund der weithin sichtbare Lagerhausturm von Petronell der sehr, sehr langsam näherkommt.

Nach knapp 2h Gehzeit um 9:36 erreiche ich den Bahnhof von Petronell. Trotz höflichen Bittens gibt mir der schweigsame Bahnhofsmitarbeiter keinen Stempel (wahrscheinlich weil es ein Automat ist) und ich ziehe traurig von dannen. Petronell ist schnell durchquert (ich streife es ja nur am Rande) und ich erinnere mich eigentlich nur an die Zentrale vom Maschinenring gleich hinter dem Lagerhaus. Nach wenigen Minuten erreiche ich dann den geschichtlichen Höhepunkt des ganzen Wegs – das Heidentor. Ich habe mir im Vorfeld extra die niegelnagelneue und viel beworbene Carnuntum App auf mein Handy geladen – doch leider war die App der Meinung, dass ich ganz woanders bin und hat somit nicht funktioniert. Schade, so gibt es halt kein AR Foto ;(.

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Die Reste des Heidentores aus dem 4. Jahrhundert, welches in der Vergangenheit schon mal noch schlechter ausgesehen hat.

Beim Heidentor ändere ich meine Kurs nach Süden und quere nach einer abermaligen Richtungsänderung nach Ost die Bundesstraße beim sogenannten Schaffelhof. Hier muss man gleich die 2 Möglichkeit (also direkt nach dem Gebäude an der rechten Seite) rechts abbiegen – leider fehlt hier jegliche Markierung. Vorbei an der Umspannstation wandere ich auf Feldwegen nach Süden und zähle über 100 Windräder – egal wohin man schaut, überall drehen sich die Windräder.

So komme ich nach Querung eines kurzen Waldstücks bis nach Rohrau, wo unmittelbar vor der Leithabrücke die Umleitung des 02ers angezeigt wird. Ich beschließe aber, den Originalweg zu gehen – am Feiertag wird ja wohl niemand arbeiten. Tatsächlich scheint die Baustelle des neuen Windparks bereits abgeschlossen zu sein, es muss nur mehr ein wenig zusammengeräumt werden. Vorher überschreite ich aber um 10:55 die Landesgrenze zum Burgenland, in welchem ich bis dato glaub ich noch keinen einzigen Meter gewandert bin – Zeit wirds. Auf schier endlosen, faden und kerzengeraden Feldwegen maschier ich nach Süden Richtung Parndorf, wo heute Erstkommunion gefeiert wird und ich nach 4h 40min gegen 12:30 und 24km im Steak House meine Mittagspause abhalte.

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Windräder, nichts als Windräder …
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Wirkt lustig, ist aber bitterer Ernst. Über 300km/h können die Spitzen der Windräder schnell werden – das sollte man im Winter echt nicht unterschätzen.
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Kurviger wird nimmer bis Parndorf. Und durch die Baustelle Windpark Rohrau II wurden die Wege eher für die Lastwagen als die Wanderer hergerichtet.
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Ich habs zumindest wieder gerade gebogen, aber eine richtige Tafel wird das wohl nimmer.
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Der Maibaum im Parndorf ist wohl fest in Hand der örtlichen Feuerwehr. Gut Wehr, Kameraden!
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Hurra!!! Mein erster Stempel und gleich ein ganz offizieller 02er. Etappe 1 somit geschafft, jetzt fehlen nur mehr 73.

Etappe 2: Parndorf – Breitenbrunn

Nach einer Stunde Pause geht es um 13:35 weiter Richtung Tagesziel Breitenbrunn. Begleitet werde ich von meinem Kollegen Mathias, welcher in Weiden am See wohnt, und mir am Weg auch so einige interessante Infos über die Leute und die Gegend erzählt.

Das Wetter schlägt langsam Richtung Gewitter um und Mathias macht sich Sorgen, ob wir trocken bleiben. Aber noch hält es aus und wir erreichen kurz nach 15 Uhr die ersten Häuser von Neusiedl – auch dort wurde heute Erstkommunion gefeiert. In Neusiedl verlasse ich zum ersten Mal den Zentralalpenweg – aber Mathias besteht darauf, dass wir uns ein Eis im Eissalon seiner Wahl genehmigen. Gut, dafür nehme ich den kleinen Umweg gerne in Kauf, hole ich mir dafür auch gleich im Eissalon meinen Stempel.

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Solche Felder zwischen den Weingärten gibts bei uns im Pielachtal nicht (die Weingärten natürlich auch nicht, aber das ist ja eh klar) – ich denke, das wird einmal Kamillentee.
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Die Gewitter ziehen um uns herum, am Ende schaffen wir es tatsächlich, nicht nass zu werden. Mathias meint, es wäre eh gut wenn es regnet – im Neusiedlersee ist viel zu wenig Wasser.

Vorbei am Biogolfplatz von Neusiedl (hat mich eher an eine dürre Wiese erinnert, die nicht gemäht wird) wandern wir zuerst am Radweg und nach der Bahnunterführung auf einem Feldweg nach Jois und weiter nach Winden (hier könnte man den aus meiner Sicht sinnlosen Umweg durch den Ort elegant ankürzen, wenn man an der Kreuzung, die rechts nach Winden führt einfach gerade ausgeht und dann südlich der Bahnübersetzung wieder links in den Weg einbiegt) bis schließlich nach laaaaangen 44km Breitenbrunn erreicht wird, wo ich um 17:43 im Turmhof um 65 Euro für das Doppelzimmer zur Einzelnutzung mein Quartier aufschlage.

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Meine heutige Tagesleistung, zumindest meint das meine App. Das Reiten als Sport ist übrigens nur deswegen ausgewählt, weil ich damit die Etappen am ZAW bequem filtern kann.

Zusammenfassend muss ich leider sagen, irgendwas habe ich falsch gemacht. Körperlich war ich natürlich müde, aber OK. Nur  habe ich es geschafft auf beiden Füßen knapp oberhalb der Ferse eine riesige Blase aufzureißen, obwohl ich mich wirklich gut mit Hirschtalg eingeschmiert habe. Vielleicht bin ich mit meinen Walking Stecken zu schnell gegangen (tw. sogar unter 10min/km), oder die Laufschuhe sind doch zu weich, ich bin ja nicht unbedingt ein Fliegengewicht. So lieg ich jedenfalls um 9 im Bett und schlafe mich für morgen fit – immerhin steht ja mit der Überschreitung des Leithagebirges auch nicht gerade eine Minitour an.

Statistik:

  • gegangene Tage: 1 (9:56 gesamt, 8:14 aktiv)
  • absolvierte Etappen: 2
  • absolvierte km: 43,9
  • überwundene hm: 263 auf/282 ab
  • Kosten für Übernachtung: 65 Euro (1 Übernachtung)

Letzte Vorbereitungen

So, bald ist es soweit, zu Christi Hinmelfahrt starte ich mein Projekt. Die Familie ist von DO bis SO gut in der Therme untergebracht, das Wetter schaut gut (vielleicht ein wenig zu warm, aber das ist heuer wohl so) aus und das erste Quartier in Breitenbrunn ist mal gebucht.

Was ist mein Ziel?

Am ersten Tag möchte ich von Hainburg bis Breitenbrunn gehen, das sollte ich schaffen (ganz nach meinem neuem großen Vorbild Gert am Zentralalpenweg). Tag 2 steht im Zeichen der Leithagebirgsüberschreitung, Mindestziel ist Groß Höflein, vielleicht schaffe ich es ja bis Wiesen. Da muss aber das Wetter passen, die Füße müssen wollen und ich darf nicht vom Weg abkommen (das das recht einfach auch für erfahrene Wanderer möglich ist zeigt Smeki recht unterhaltsam auf – und ein Quartier brauch ich auch. Tag 3 und 4 plane ich dann am Abend von Tag 2, da bin ich dann sicher schon gescheiter was Vision und Wirklichkeit angeht und das Wetter kann sich ja auch noch ändern.

Update meiner Ausrüstung

Ich bin durchaus gut ausgestattet, wenn es ums Bergsteigen geht – die klassische Sommerwanderung mit extra leichtem Gepäck ist aber nicht so meins. Darum habe ich jetzt nachgerüstet:

  • Rucksack Salomon Trail 20 mit 370g (1kg leichter als mein Bergrucksack), Regenschutz extra.
  • Schöffel Toronto 1 Leichtjacke mit 270 Gramm für Wind und Regen – auch 500g leichter als meine Wanderjacke.
  • Dann noch eine 3l Trinkblase von Source (habe bisher nur eine 1,5l Blase gehabt) – spart Platz, ist praktisch und Gewichstreduzierend ggü. den Flaschen
  • eine kurze Wanderhose von Regatta
  • und – aus den Schattenfreien Wandererfahrungen meiner Blogschreibenden Wandervorbilder habe ich mir einen wunderschönen Hut von Schöffel zugelegt.

Die Technik

So. Heute habe ich nun mein Blog gewechselt, bevor ich richtig begonnen habe.

Was ist passiert?

Ich habe gesucht und mich nach langem Hin und Her für Blogger.com entschieden. Das dürfte wohl Google sein, weil es wurde sofort mit meinem Google Konto verknüpft. OK, ist nicht gerade mein Favorit, aber OK.

Nun habe ich versucht testweise einen Beitrag vom Handy zu schreiben – Fehlanzeige, denn es gibt keine iPhone App und im Browser ist es mobil nicht bedienbar (man kann nicht einmal Fotos direkt vom Handy hochladen). Also Tschüss Blogger.com und herzlich willkommen bei WordPress!

Schau ma mal was geht

In Österreich verfolgt man eine Idee ohne Plan grundsätzlich nach dem Prinzip „Schau ma mal“. So auch ich.

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Beginnen wir mal mit dem Wanderführer …

Bevor ich also doch konkret plane, möchte ich mal wissen wie schnell und wie weit ich an so einem Wandertag kommen kann und ob meine Idee, die ersten Etappen zu verbinden, überhaupt geht.

Und ob ich mit meiner vorhandene Ausrüstung auskomme oder was Neues brauche, will ich auch wissen.

Gesagt getan – ich gehe also walken. 12km – na das dauert lange und finster war es dann auch. Also 2. Versuch am Sonntag Nachmittag bei gefühlten 40 Grad (erster wirklich warmer Tag heuer) mit Rucksack und Testausrüstung (Leiberl, EH Paket, Müsliriegel, …). Knapp 5kg, wobei der Rucksack mit 1,3kg und die 2,25l Wasser das Gros ausmachen.

Und was war’s dann auch. Also 5 km/h gehen gut, wenn’s sein muss auch 6. Aber sicher nicht ewig und mehrere Tage – nehm ich mal an. Und die 5kg sind auch kein Problem, 1l Wasser war am Ende noch übrig. Wird wohl doch kein neuer, superleichter Rucksack für die Startetappen (schade eigentlich).

Damit beginne ich auch meine Statistik für den Zentralalpenweg (und wie könnte es bei mir anders sein):

  • bisherige Kosten: 9,90 Euro
  • Vorbereitungsgehzeit: 5h 55min
  • Vorbereitungskm: 32,3
  • Vorbereitungshm: 454

Am Anfang war … eine spontane Idee!

Hallo zusammen,

heute ist mein erster Eintrag in mein neues Blog – ein Blog, das ich erstellt habe um meine Reise durch Österreich für mich, meine Freunde und alle anderen Menschen die das in Zukunft vielleicht mal interessieren könnte, zu dokumentieren.

Um was geht’s – es geht um die Wanderung am Zentralalpenweg (02er), einem der 10 österreichischen Weiterwanderwege, der von Hainburg im östlichsten Niederösterreich rund 1.270km nach Feldkirch in Vorarlberg führt. Vor einigen Jahren (genaugenommen 2015) nach meiner ersten Begehung des Großglockners habe ich diese Idee mal ganz spontan in den Raum geworfen, weil ich a) immer schon mal weitwandern wollte und b) gerne Ziele habe, die ich verfolgen kann.

Nachdem die Resonanz recht spärlich (genaugenommen bis auf den Satz „das können wir machen, wenn wir alt sind“ gar keine) war, blieb die Idee mal in der Luft hängen, bis sie meine Frau vor ein paar Wochen wieder aufgegriffen hat und meinte: „Geh, wenn du willst und verschieb es nicht – du weißt nicht, was passiert, also geh gleich“. Nun beschäftige ich mich seit einigen Wochen recht intensiv mit dem Projekt und habe in meiner Familie bereits offiziell bekanntgegeben, dass ich das machen werde.

Eines vielleicht zum aktuellen Plan (soweit gediehen):

  1. Ich werde grundsätzlich alleine gehen, sofern mich nicht Etappenweise wer begleiten will (was mich natürlich freut, ich will es aber niemanden zumuten).
  2. Mein Ziel ist es, den Weg bis zu meinem 50er im Jahr 2025 abgeschlossen zu haben, d.h. rund 10 Etappen im Jahr, das sollte realistisch machbar sein (mehr ist natürlich immer gut).
  3. Ich möchte die Hauptroute gehen (was natürlich Punkt 1 widerspricht) – ich verlasse mich jetzt mal drauf, dass sich schon wer findet, der die heiklen Etappen mitgeht.
  4. Ich möchte Ende April in Hainburg starten, mein großes Ziel 2018 ist Knittelfeld.

Darüber hinaus bin ich aktuell noch planlos.