Tag 16: Bergerhube – Edelrautehütte

Heute geht es erstmals über 2000m und auch sonst geht es auf der anstregenden Etappe Richtung Edelrautehütte durchaus anspruchsvoll zu.

Heiß soll es auch heute wieder werden, mit nachmittäglicher Gewittergefahr. So starte ich schon um 06:22 von der Bergerhube, wo ich alleine die Nacht Lager verbracht habe. Ein gutes Frühstück hat mir die Hüttenwirtin noch am Vorabend vorbereitet, so war der frühe Start auch möglich – danke dafür.

Kurz geht es am Weg von gestern retour Richtung Süden, doch schon bald zweigt der Weg nach rechts ab und ich steige auf Richtung Mödringalm, die ich auch schon bald um 07:07 erreiche. So wie es ausschaut, ist die Alm verlassen und beginnt auch langsam zu verfallen – schade drum.

Los gehts – Blick Richtung Süden.

Es geht weiter im Wald und der Weg beginnt auch steiler zu werden. Auf einer kleine Alm teilt sich der Weg und ich zweige nach rechts Richtung Knaudachtörl ab, links würde es zum Gamskogel weitergehen.

Immer weiter schraube ich mich hinaus, der Weg ist schön, gut begehbar aber durchaus knackig. Die Sonne ist schon heraußen und heizt mir ein – ich bin froh, so früh abmaschiert zu sein, denn die Latschen geben keinen Schatten mehr.

Endlich komme ich hinaus zum Törl und bin überrascht – das Törl ist doch viel weiter rechts und ich muss auf der steilen Wiese hinüberqueren. Unangenehm zu gehen – bei Nässe macht das sicher keinen Spaß, auch aus dem Grund weil an einigen Stellen kleine Rutschungen den Weg immer wieder verschluckt habe.

2000m geknackt! Am Knaudachtörl mit Blick Richung Sonntagskogel.

Um 08:27 (also nach 2:05) ist es geschafft – ich steh am Knaudachtörl und habe somit erstmalig am ZAW die 2000 m Marke überschritten – heureka. Nach kurzer Pause geht’s um 08:40 schon wieder weiter – der Übergang zum gut sichtbaren Triebener Törl steht an. Eine Stunde soll es dauern und der Weg wird durchaus schwierig beschrieben.

Zuerst geht’s einmal durch die Latschen runter in in den Almboden – bei diesen trockenen Verhältnissen super einfach. Der Weg wurde auch vor kurzem neu markiert – bei perfekter Sicht also bisher kein Problem. Anschließend biege ich nach rechts Richtung Gegenhang des Grießsteins ab, wo ich trotz Suche erstmalig den Weg kurz verliere. Doch kein Problem, einfach die steile Wiese bis knapp unter 2000 m wieder aufsteigen, dann sieht man sicher einen Pflock, der den Weg durch die Latschen weist. Anschließend immer wieder durch Latschen (Weg gut sichtbar) und Geröllfelder (Weg manchmal schwer zu finden – Tipp: eher knapp unter der Markierung bleiben, sonst ist sie manchmal nicht sichtbar).

Um 09:27 bin ich dann endlich am Törl angekommen und gehe gleich weiter auf den Sonntagskogel. Durchaus steil zieht es sich am Ende ein wenig und überrascht sogar mit einem Minikletterstück, dass ich hier nicht erwartet habe. Um 10:27 ist es aber geschafft und ich mach mein erstes ZAW-2000er Gipfelselfie. Eine 10min Pause gönn ich mir, es geht aber gleich weiter runter ins Weingrubentörl (mit einer für mich unsichtbaren Abstiegsmöglichkeit Richtung Tauernpass und wieder rauf auf den höchsten Punkt heute – den Geierkogel.

Liebe Grüße vom Sonntagskogel.

Nach einer guten 3/4h Gehzeit dort angekommen bin ich enttäuscht, weil es wieder kein Gipfelkreuz gibt, im 2. Blick finde ich es liegend am Abgrund, dürfte ein Winter-/Sturmschaden sein. Pause gönnen mir die aggressiven Schmeißfliegen auch nicht und so steige ich gleich wieder ab, finde nach einigem Metern aber einen ruhigen und Fliegenfreien Pausenplatz.

Das umgefallene Gipfelkreuz am Geierkogel.

So geht es um 11:43 zuerst querend zum vorderen Geierkogel und dann mehr oder weniger steil absteigend über Wiesen und später riesige Heidelbeerfelder bergab Richtung Hohentauern. Kurz nach Erreichen der Baumgrenze muss ich zwischen rechts Richtung Passhöhe (also Ort Hohentauern) oder geradeaus Richtung Hotel Moscher entscheiden und ich entscheide mich entgegen dem Rat vom Wirten der Bergerhube Richtung Moscher zu gehen. Zuerst am Weg, dann auf der Piste verlier ich rasch den Weg (falls es einen gibt) und steige ziemlich unangenehm und steil auf einer roten Piste zum Moscher ab.

Endlich angekommen freu mich mich auf einen Eisbecher (auf den freu ich mich schon seit Mittwoch) doch der Moscher hat GESCHLOSSEN. So ein Sch… – also zum Stempel holen rauf nach Hohentauern, das war nicht so geplant. Doch gleich 100m weiter ist ein kleiner Gasthof, wo ich um 13:33 meinen Stempel bekomme.

Nun geht es 13:50 endgültig Richtung Edelrautehütte – also zuerst zurück zum Moscher, dann in einen Feldweg abbiegend und später weglos (alte Markierungen sind tw. noch sichtbar) über eine Wiese rauf Richtung Hütte. Bei einem kleinen Wald angekommen die böse Überraschung – ein Stacheldrahtzaun hindert mich am Weiterkommen. Mit Hilfe eines Baumes komm ich aber drüber und gehe noch kurz die saure Wiese rauf, um beim Gretelweg anzukommen, der mich dann endgültig rauf Richtung Edelrautehütte bringt, wo ich um 15:17 meinen Wandertag beschließe.

Ein Märchenweg mit 7 Stationen motiviert mich für die letzten Meter von Hohentauern auf die Edelrautehütte – obwohl mein Track in Summe 1 km länger anzeigt als die Angabe auf den Tafeln.

Nun wird mit der Wirtin beraten – morgen sind am Nachmittag Gewitter angesagt und ich weiß nicht, ob ich den Übergang zur Planneralm wagen soll. Doch auch haute ist nix gekommen und die Prognose ist nicht so schlecht, also geh ich doch – nur eben nur bis zur Schwabergalm, wo ich mich telefonisch ankündige. Das sollte sich bei frühen Start ausgehen – ansonsten hätte ich als Alternative um knapp nach 2 den Bus nach Judenburg genommen und abgebrochen (der einzige Bus am SA, SO fährt gar keiner).

PS: Mehr Fotos zum Tag gibt es hoffentlich in 2 Wochen, warum kann man im Bericht von morgen nachlesen ;(. Update 16.09: Handy inzwischen gerettet und alle Fotos online.

Statistik

  • Wegstrecke: 22,1 km
  • Zeit 8:55 (aktiv 7:46)
  • Höhenmeter: 1991 auf/1500 ab