Zuerst einmal die Ausgangslage: 2018 bin ich vom Start in Hainburg bis nach Knittelfeld gewandert, mit einer kleinen Lücke bei der Teichalm. Das waren also 303 km und knapp 10.000 Höhenmeter in 12 Wandertagen. Für 2019 habe ich mir den Lückenschluss und dann den Weitermarsch bis nach Obertauern vorgenommen und damit auch quasi den Abschluss des Ostteils. Dazu hab ich 2 Wochen (je 5 – 6 Tage) und 1,5 Tage für die Teichalm geplant – im Wissen, dass das nicht ganz einfach werden wird.
So habe ich mir die Woche der Sonnenwende freigehalten, es sollte von Knittelfeld bis nach St. Nikolai gehen, idealerweise in 5, max. 6 Tagen inkl. der Monsteretappe von der Edelrautehütte auf die Planneralm. Doch leider lag noch viel zu viel Schnee – abgesagt und damit war schon fast sicher – das wird heuer nix mehr mit Obertauern. Zum Ersatz hab ich zumindest die Lücke geschlossen.
2. Versuch der Etappe war dann ein paar Wochen später – am 24. Juli gings los, 6 Tage hatte ich Zeit – Ziel war wiederum St. Nikolai. Die ersten 3 Tage kam ich gut voran, es war zwar brennend heiß und ich schonte meine Kräfte, doch ich war ganz gut in Form und traute mir die Monsteretappe (vor der ich größten Respekt hatte) schlussendlich auch zu. Doch die Wetterprognose sagte Gewitter für den Nachmittag an und nach Beratung mit der Hüttenwirtin verkürzte ich die Etappe zu Schwaberger Alm – so weit so gut. Schließlich kam alles anders, Ziel erreicht, aber Tour abgebrochen ;(. Am Ende holte ich im Herbst spontan den Rest bis St. Nikolai nach – wenigstens das habe ich heuer erreicht.
Statistik Jahr 2:
- absolvierte Etappen: 8,5 in 8 Wandertagen (gesamt 21 Etappen/19 Tage)
- gegangene Stunden: 45:59 (gesamt 113:16 h)
- Anstieg: 10.411 hm (gesamt 19.705 hm)
- Abstieg: 10.315 hm (gesamt 19.070 hm)
- Distanz: 168 km (gesamt 463,3)
- Startpunkt: Knittelfeld Bahnhof
- Endpunkt: St. Nikolai im Sölktal
- Wetter: meist heiß, einmal Unwetter
Fazit:
Dass die Berge kein Spielplatz sind, wußte ich vorher auch schon. Das mein Handy im Hosensack ertrinken kann, dass hab ich erst heuer gelernt und das war definitiv ein vermeidbarer Fehler von mir. Ob ich die Etappe hätte gar nicht antreten sollen? Im Nachhinein gesagt – ja natürlich, doch konkret habe ich am Vorabend lange darüber nachgedacht und alle Varianten abgewogen. Am Ende war es ca. 1/2h, wo das Gewitter zu früh kam und das was da runterkam war definitiv nicht vorhergesagt.
Ich habe aber noch was gelernt – im Gegensatz zu den Flachlandetappen ist es in den Bergen für mich doch deutlich schwieriger, alleine zu gehen. Die größere körperliche Anstrengung und auch das Treffen von Entscheidungen (siehe oben) ist mit einem Partner doch wesentlich leichter als alleine. Auch die Gipfelsiege oder sonstigen Höhepunkte der Tour sind zu Zweit oder in einer Gruppe viel schöner. Am Tag 3 – kurz vor Hohentauern (ich hatte an diesem Tag noch keinen einzigen Menschen gesehen, auch nicht beim Frühstück, weil ich sehr früh aufgestanden bin) – hatte ich einen emotionalen Durchhänger und wollte, obwohl ich gut vorankam, das Wetter OK und die Gegend wunderschön war, die Tour schon abbrechen.
Für 2020 (Jahr 3) möchte ich wieder einen größeren Schritt des Weges weiterkommen und die Hohen Tauern erreichen. Minimumziel ist der Abschluss des Ostteils, perfekt wäre es in die Nähe des Sonnblicks zu kommen. Mein großes Ziel ist noch immer die Fertigstellung des Wegs bis zu meinem 50. Geburtstag – das ist halt schon 2025. Ich möchte aber jetzt eigentlich nur mehr in Ausnahmefällen alleine gehen … .
Zum Abschluss – danke allen, die hier mitlesen und die mich hier über ihre Kommentare und PNs immer wieder unterstützen.